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Unimedizin Rostock wirbt 15 indische Pflegekräfte an

24. January 2024
Menschengruppe steht in Reihe vor dem Haupteingang: Indische Pflegekräfte und ihre Betreuer

Caren Erdmann, Referentin vom Pflegevorstand (l.) und der interkulturell geschulte Pfleger Hannes Warning (r.) kümmern sich um die ersten indischen Pflegekräfte. Weitere reisen in den nächsten Monaten an.

Neue Stufe des internationalen Rekrutierungsprogramms gegen den Fachkräftemangel

Von Indien an die Ostseeküste: 15 indische Pflegefachkräfte haben an der Unimedizin Rostock eine Anstellung bekommen. Sie sind Teil eines internationalen Rekrutierungsprogramms, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen. Innerhalb eines Jahres durchlaufen sie eine Anerkennungsmaßnahme, um nach der Kenntnisprüfung als vollwertige Pflegekräfte in Deutschland arbeiten zu dürfen. Pflegevorstand Annett Laban ist überzeugt von dem neuen Schritt: „Wir haben mit der Integration vietnamesischer Pflegekräfte seit fünf Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht und bauen nun darauf, neuen Fachkräften aus Indien eine berufliche Perspektive bieten zu können. Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt, aber viele qualifizierte Menschen finden dort keine Arbeit. Wir wiederum haben Arbeit, aber kein Personal. Mit unseren Pflegeazubis allein können wir den steigenden Pflegebedarf in Zukunft nicht bewältigen.“

Kardiologische Berufserfahrung und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau bringen die Inderinnen mit, um an dem Anerkennungsprogramm teilnehmen zu können. In einem Pilotprojekt werden sie an der Unimedizin Rostock in der Kardiologie intensiv eingearbeitet. Die Woche besteht für sie aus drei Tagen Stationsdienst und zwei Tagen theoretischem Unterricht zur Vorbereitung auf ihre Kenntnisprüfung. Außerdem absolvieren sie einen Deutsch-Intensivkurs, um am Ende das Sprachlevel B2 zu erreichen.

„Ein interkulturell geschulter Mitarbeiter und Praxisanleiter begleitet die Neuankömmlinge, damit sie sich optimal auf den Stationen sowie im Umgang mit den erfahrenen Kollegen und den Patienten eingewöhnen“, erklärt Caren Erdmann, Referentin des Pflegevorstands und Leiterin des Integrationsprogramms. Zusätzliche Gruppentreffen sollen dazu beitragen, dass sich die neuen Pflegekräfte aus Asien schneller heimisch fühlen. Denn in einem nächsten Schritt sollen die Familiennachzüge organisiert werden, da viele der Inderinnen bereits verheiratet sind und Kinder haben. „Wir wollen damit erreichen, dass die neuen Kolleginnen uns auch langfristig erhalten bleiben“, ergänzt Erdmann.

Unterstützt wird der Rekrutierungsprozess durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV). Die Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung und diese selbst werden durch die Sprachschule Lingoda durchgeführt bzw. durch die Berufsfachschule Greifswald in Kooperation abgenommen.