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Unimedizin Rostock zahlt Studenten deutlich mehr Geld im Praktischen Jahr

15. November 2023

Angehende Mediziner erhalten ab dem 20. November eine höhere Entschädigung

Die Universitätsmedizin Rostock hat sich dazu entschieden, dem eigenen medizinischen Nachwuchs mehr Geld im Praktischen Jahr (PJ) zu zahlen. Die Studenten werden mit Beginn des nächsten Ausbildungsabschnittes am 20. November 2023 künftig 400 Euro als Aufwandsentschädigung für ihre Tätigkeiten in der klinischen Versorgung erhalten, was einer Steigerung um 60 Prozent entspricht.

„Es ist wichtig, dass die Zahlungen an unsere Studierenden während ihrer praktischen Ausbildungszeit erhöht werden, um das Medizinstudium in Rostock auch in dieser Hinsicht attraktiv zu gestalten“, betont Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. Weil das Praktische Jahr Bestandteil des Studiums ist, kann für diese Tätigkeiten kein Stundenlohn zugrunde gelegt, wohl aber eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden, stellt Reisinger klar.  

Dr. Christiane Stehle, Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorständin, fordert zudem, dass das bundesweite Thema der finanziellen Unterstützung der Studenten während des Praktischen Jahres endlich in die Approbationsordnung aufgenommen wird, die das Bundesgesundheitsministerium aktuell überarbeitet. „Denn bisher handelt es sich um einen freiwilligen Beitrag des jeweiligen Krankenhauses, der derzeit nicht refinanziert ist“, sagt Dr. Stehle. An der generellen Durchführung eines Praktischen Jahres müsse aber festgehalten werden: „Man kann Medizin nicht nur aus Büchern lernen“, so Dr. Stehle abschließend.

„Zusammen mit den finanziellen Aspekten wollen wir die Lehre im Praktischen Jahr für unsere Studenten weiter verbessern“, sagt Prof. Dr. Steffen Emmert, Studiendekan und Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Universitätsmedizin Rostock. Dazu zähle unter anderem, dass eine bessere Einbindung der Lehrkrankenhäuser an den wöchentlichen PJ-Studientagen geplant ist. 

„Wir freuen uns sehr über die Erhöhung der PJ-Aufwandsentschädigung und bedanken uns, dass unser Anliegen ernst genommen wurde. Die Erhöhung zeugt von Wertschätzung den Studierenden gegenüber und ist ein wichtiger Schritt für die Verbesserung des Praktischen Jahres. Wir danken unseren Kommilitoninnen und Kommilitonen für ihr Engagement und dem Vorstand der Universitätsmedizin Rostock für die konstruktive Zusammenarbeit”, sagt Paul Winkel, Sprecher des Fachschaftsrats Medizin und Gesundheit.

Das PJ erstreckt sich über zwölf Monate und ist in drei sogenannte Tertiale (viermonatige Ausbildungsabschnitte) unterteilt. Es ist der letzte Teil der medizinischen Studiums vor dem Ablegen des ärztlichen Staatsexamens. Aktuell sind an der Universitätsmedizin Rostock insgesamt rund 2300 Studenten in medizinischen Fächern eingeschrieben, davon rund 1800 im Bereich Humanmedizin. Ab dem 20. November 2023 befinden sich insgesamt 79 Studenten im Praktischen Jahr und werden als erste von der Erhöhung der Aufwandsentschädigung profitieren.