Dort, wo sonst die im Moment so erfolgreiche Mannschaft des FC Hansa Fußball spielt, genau dort, wurden heute Vormittag (30. Oktober 2020) die 422 Erstsemester der Universitätsmedizin Rostock zum Semester-Start begrüßt.
Professor Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Rostock zeigt gleich die Richtung für die Neulinge auf. „Medizin trifft Technik“, das sei das Markenzeichen in Rostock, mit dem neue Wege im Studium beschritten würden. Im Klartext bedeutet das, die Unimedizin pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik sowie mit der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik. Das spiegele sich beispielsweise in den Studiengängen Medizinische Biotechnologie sowie Biomedizinische Informationstechnologie wider. Neu in diesem Jahr ist der Studiengang Hebammenwissenschaft mit Bachelorabschluss.
„Wir haben auch im letzten Semester trotz widriger Umstände durch Corona guten Unterricht angeboten“, sagt Professor Reisinger. Das habe sich bei jungen Leuten über Landesgrenzen hinaus herumgesprochen.
Der gebürtige Rügener Fabio Zillmer, der in Rostock sein Abitur mit 1,1 abgeschlossen hat, freut sich auf das Medizinstudium in Rostock. „Ich möchte die Abläufe im menschlichen Körper verstehen lernen“, sagt der 19-Jährige. „Ich wünsche mir, dass mich das Studium so weit bringt, dass ich eines Tages die Lebenssituationen vieler Menschen durch meine Fähigkeiten verbessern kann“. Die Universität Rostock biete ihm dafür „sehr gute Bedingungen, ganz nach dem Motto „Traditio et Innovatio“. Fabio hofft, wie er sagt, dass er während seiner Studienzeit „viele spannende Leute mit den unterschiedlichsten Geschichten und Interessen kennenlernen darf“. Auch dafür biete die Universität Rostock ein gutes Umfeld.
„Wir starten das Semester für die Neulinge mit Hybrid-Veranstaltungen und neu überarbeitetem Hygiene-Konzept“, betont Prof. Reisinger. Im Klartext: eine gewisse Anzahl der Studierenden verfolgt die Vorlesung, die gestreamt wird, im Hörsaal, die anderen von zu Hause aus. „Online kann man keine Ärzte ausbilden“, unterstreicht Professor Reisinger. Deshalb würden Studierende frühzeitig in den Klinikalltag einbezogen. Der Studiendekan Professor Attila Altiner ergänzt: „Die COVID-19-Pandemie zeigt in besonderer Weise, wie wichtig es ist, Ärztinnen und Ärzte und die Gesundheitsberufe auch wissenschaftlich fundiert auszubilden.“
Genau das hat die 18-jährige Brandenburgerin Pia Müller mit einem Abiturdurchschnitt von 1,1 überzeugt, in Rostock Medizin zu studieren. Sie habe sich vor zwei Jahren beim Hochschulinformationstag (HIT) ein Bild gemacht, dazu mit Studierenden gesprochen, Vorlesungen besucht. Das habe sie gleich begeistert, in Rostock Medizin zu studieren, sagt die junge Frau.
Professor Reisinger ist stolz darauf, dass die theoretischen Fächer für die Studierenden frühzeitig mit den klinischen verzahnt würden und sie so an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt würden. „Das beweist die hohe Anzahl von Studenten, die eine Doktorarbeit schreiben“.
Text: Wolfgang Thiel