Rostock – Mit einem besonderen Jubiläum rückt die Universitätsmedizin Rostock die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen Erkrankungen in den Fokus: Seit zehn Jahren gibt es das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ). Was 2015 mit einem kleinen Team begann, hat sich zu einer unverzichtbaren Einrichtung entwickelt, die für viele Familien in Mecklenburg-Vorpommern ein zentraler Ansprechpartner geworden ist.
Das SPZ wurde 2014 initiiert und 2015 eröffnet. Schon in den ersten Jahren zeichnete sich ab, wie dringend ein solches Angebot für die Region gebraucht wird. Anfangs war das Team klein, doch durch den großen Rückhalt aus der Klinikleitung und die steigende Zahl an Patientinnen und Patienten konnte die Einrichtung kontinuierlich wachsen. Heute bündelt das SPZ die Expertise von Fachärztinnen und Fachärzten, Psychologinnen und Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Sozialberaterinnen und Sozialberatern.
„Die Behandlung richtet sich an Kinder, die aufgrund der Art, Schwere oder Dauer ihrer Krankheit nicht allein durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oder Frühförderstellen ausreichend betreut werden können“, erklärte Prof. Dr. Almut Meyer-Bahlburg, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Sie betonte, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend sei, um den jungen Patientinnen und Patienten passgenaue Unterstützung zu bieten.
Ein besonderes Augenmerk liege auf Kindern mit angeborenen Störungen, Frühgeborenen mit erhöhtem Nachsorgebedarf, Kindern mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen sowie auf Patientinnen und Patienten nach onkologischen Erkrankungen oder Unfällen. Auch wenn Entwicklungsverzögerungen sichtbar werden, die sich unter herkömmlicher Förderung nicht bessern, komme das SPZ zum Einsatz.
Dr. Barbara Wichmann, Ärztliche Leitung des Sozialpädiatrischen Zentrums, betonte die enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten: „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen ärztlicher Versorgung, therapeutischen Angeboten und sozialer Unterstützung. Unser Ziel ist es, Familien eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten, die ihnen Orientierung gibt und sie in oft schwierigen Situationen entlastet.“
Neben der medizinischen und therapeutischen Arbeit entwickelt das SPZ seine Strukturen weiter. Neue Räume, zusätzliche Spezialisierungen und die geplante Zertifizierung sollen die Versorgung weiter stärken. Zudem bezieht das Zentrum zunehmend auch seltene und komplexe Krankheitsbilder wie ME/CFS oder PAIS in die Betreuung ein.