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Vierjähriger nach Teich-Unfall wieder wohlauf

29. January 2016

Junge konnte aus der Kinderklinik entlassen werden

Der in einen Teich in Klein Sprenz gefallene vierjährige Junge konnte jetzt aus der Kinderklinik der Universitätsmedizin Rostock entlassen werden. Der Junge war Anfang Januar versehentlich ins Wasser gefallen, von seinem Vater herausgezogen und auf Anordnung der sofort verständigten Notärztin per Hubschrauber in den Schockraum der Rostocker Klinik gebracht worden.

„Die Rettungskette hat gut funktioniert“, sagt Intensivmedizinerin Dr. Anja Kühn, die den Kleinen in den vergangenen Wochen mit ihrem Team auf der Kinderintensivstation versorgt hat. Das Kind sei nur kurz unter Wasser gewesen, der Vater sei sofort hineingesprungen und habe im Haus mit der Reanimation seines Sohnes begonnen. Die Notärztin habe den Kreislauf gut gesichert, sodass der Junge in Rostock interdisziplinär weiterversorgt werden konnte. „Die Anästhesisten haben zusammen mit den Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten die Lunge von dem schmutzigen Wasser befreit.“ Auf der Intensivstation habe die Versorgung nahtlos und gut weitergehen können.

„Es war gut, dass es draußen so kühl war“, sagt Kühn zu den Umständen. Denn bei Kälte gehe der Stoffwechsel viel langsamer vonstatten. „Schädigungen schreiten also auch weniger schnell voran.“ Die erste erfasste Kerntemperatur des Jungen hatte bei 28 Grad gelegen.

Gefährlich bei der Kälte sind Herzrhythmusstörungen, die bei dem Vierjährigen allerdings beherrscht werden konnten, so die Ärztin. Ein früheres Patentrezept bei erfolgter Wiederbelebung war die Kühltherapie, bei der verunglückte Patienten künstlich kalt gehalten wurden, damit das Hirn weniger Schaden nimmt. „Das ist heute nicht mehr die Methode der Wahl“, sagt die Medizinerin. „Stattdessen führen wir die Patienten langsam und kontrolliert zur Normaltemperatur, wo wir sie dann halten und aufpassen, dass sie nicht zu warm werden.“ In Studien habe es zwischen beiden Methoden keine Unterschiede für die Erfolgsaussicht gegeben.

Wichtig sei, dass die Patienten kein Fieber bekämen, im Falle des Jungen habe es da keine Probleme gegeben.

„Der Kleine ist relativ rasch wach geworden, sodass wir die Beatmung beenden konnten.“

Er ist nun – routinemäßig nach solch schweren Unfällen – in die Neuro-Reha verlegt worden. „Bei der Entlassung hat er mit den Kollegen gescherzt; er war fast wieder der Alte.“

Die Mediziner sind sehr positiv gestimmt. „Wir gehen derzeit davon aus, dass er wieder ganz gesund sein wird.“

Pressekontakt: Kerstin Beckmann, Tel.: 0381 494 5090