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Von der Hilfsaktion zur Partnerschaft

25. January 2024
Prof. Freiman, Alona Kolbunova und Dr. Dubinski stehen in Reihe in einem Flur

Prof. Dr. Thomas Freiman (l.) und Privatdozent Dr. Daniel Dubinski wollen die Partnerschaft mit der Ukraine ausbauen. Den Anfang macht die Hospitation der ukrainischen Ärztin in Weiterbildung Alona Kolbunova.

Unimedizin Rostock begrüßt erste ukrainische Hospitantin in der Neurochirurgie

Aus einer Hilfsaktion ist eine intensive Partnerschaft entstanden: Seit Kriegsbeginn in der Ukraine engagiert sich die Unimedizin Rostock für die notleidenden Menschen. Insbesondere die Neurochirurgie pflegt einen engen Austausch mit einem Krankenhaus in der östlichen Grenzstadt Sumy. Nachdem Ärzte und Pflegekräfte mehrere Transporte mit Hilfsgütern in die Region organisierten, ist nun erstmalig eine ukrainische Ärztin in Weiterbildung zu Gast in Rostock. Einen Monat hospitiert die 26-jährige angehende Neurochirurgin Alona Kolbunova an der Unimedizin Rostock.

Die junge Ärztin ist hin und her gerissen, was ihren Aufenthalt in Rostock angeht. „Einerseits genieße ich das Privileg, mich an der Unimedizin weiterbilden zu können, während andererseits meine männlichen Kollegen das Land wegen des Krieges nicht verlassen dürfen“, sagt sie. Der Rostocker Neurochirurg und Privatdozent, Dr. Daniel Dubinski, betreut die angehende Fachärztin und hat sich seit Kriegsbeginn für die Unterstützung der Menschen in der Ukraine stark gemacht. „Mit dem Austausch möchten wir dazu beitragen, die medizinische Versorgung in dem kriegsgebeutelten Land zu verbessern, indem unsere Hospitantin das bei uns erlangte Wissen in ihrer Heimat weitergibt“, erklärt er. Die medizinische Ausbildung in der Ukraine ist aktuell aufgrund der technisch reduzierten Ausstattung und der aktuellen Lage nicht vergleichbar.

Da bis kurz vor Alona Kolbunovas Anreise nicht klar war, ob die Hospitation stattfinden könne, musste sehr kurzfristig eine Unterkunft für sie organisiert werden. Hier konnte das Ärzteteam auf die Unterstützung des Pflegevorstands der Unimedizin zurückgreifen. Pflegereferentin Caren Erdmann, die eigentlich für die Rekrutierung der vietnamesischen und indischen Pflegekräfte zuständig ist, konnte der ukrainischen Ärztin aufgrund ihres breiten Netzwerkes kurzerhand einen Platz in einer Wohngemeinschaft mit zwei Vietnamesinnen organisieren. „Es ist für mich selbstverständlich, dass wir uns untereinander helfen“, betont sie.

Mit dem erstmaligen Austausch hoffen Privatdozent Dr. Daniel Dubinski und Klinikdirektor Prof. Dr. Thomas Freiman, den Weg für eine weiterführende Kooperation zu ebnen: „Sobald es möglich ist, möchten wir ein deutsch-ukrainisches Symposium zur Neuro-Traumachirurgie veranstalten, da wir viel voneinander lernen können.“ Wissenschaftlich arbeitet die Unimedizin Rostock bereits mit den Krankenhaus in Sumy zusammen und konnte eine erste wissenschaftliche Arbeit zu Papier bringen und veröffentlichen.