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Vorsorge durch gesunde Ernährung und Bewegung: Häufig gestellte Fragen zum Thema Darmkrebs

10. March 2008

Das Universitätsklinikum Rostock (AöR) beteiligt sich an den Aktionen "Deutschland gegen Darmkrebs 2008". Bestimmte Fragen werden in Bezug auf Darmkrebs-Erkrankungen immer wieder gestellt. Professor Dr. Stefan Liebe, Leiter der Abteilung für Gastroenterologie, gibt die Antworten:

Frage:

Was kann ich tun, damit Dickdarmkrebs bei mir gar nicht erst auftritt?

 

Antwort:

Das ist recht einfach: Man weiß, dass Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, mangelnde körperliche Bewegung, Übergewicht und fettreiche Ernährung die Entstehung des Dickdarmkrebses begünstigen. Auf der anderen Seite tragen frisches, farbiges Gemüse und Obst, täglich etwa fünf Portionen, ihren Anteil dazu bei, einen Dickdarmkrebs zu verhindern. Deshalb: Hände weg von Alkohol und Fastfood, rauf aufs Fahrrad!

 

 

Frage:

Wie kann Dickdarmkrebs rechtzeitig erkannt werden?

 

Antwort:

Dafür gibt es ein Vorsorgeprogramm. Von den Krankenkassen wird nach Vollendung des 50. Lebensjahres jährlich eine Untersuchung auf Blut im Stuhl bezahlt, mit Vollendung des 55. Lebensjahres eine Dickdarmspiegelung. Ist dabei alles in Ordnung, fällt die nächste Untersuchung erst zehn Jahre später an. Tumor-Vorstufen werden auch bereits bei der Untersuchung entfernt. Diese Art der Vorsorge sollte von allen ab Vollendung des 55. Lebensjahres in Anspruch genommen werden.

 

 

Frage:

Ich bin noch nicht 55 Jahre alt, mein Vater ist jedoch mit 62 Jahren an Darmkrebs verstorben. Ich habe Angst und würde gern früher zu einer Darmspiegelung gehen.

 

Antwort:

Das sollten Sie auch tun! Das Auftreten von Dickdarmkrebs bei Familienangehörigen, insbesondere bei Mutter oder Vater, ist ein Risikofaktor für die Entstehung eines Dickdarmkarzinoms bei den Kindern. Deshalb gilt die allgemeine Dickdarmkrebsvorsorge für diese Patienten nicht. In Ihrem Fall sollten sie bereits mit 52 zur vorsorge gehen – also zehn Jahre vor dem alter, in dem die Krankheit bei den Eltern ausbrach. Eine solche Spiegelung wird auch von den Krankenkassen vergütet.

 

 

Frage:

Ich habe gehört, dass die Dickdarmspiegelung sehr schmerzhaft ist. Jetzt habe ich Angst.

 

Antwort:

Eine solche Untersuchung wird von den Patienten sehr unterschiedlich empfunden. Es gibt heute sehr gute Medikamente, die gegeben werden, damit man sie nicht als unangenehm empfindet. Viele Patienten verzichten aber bewusst auf eine Spritze und verfolgen ihre eigene Untersuchung am Fernsehschirm.

 

 

 

Frage:

Ich habe eine Dickdarmentzündung. Kann dadurch Krebs entstehen?

 

Antwort:

Eine Entzündung des Dickdarms, besonders die so genannte Colitis ulcerosa lässt die Darmkrebs-Gefahr steigen. Spiegelungen sind angeraten, je nach Ausprägung der Entzündung. Auf jeden Fall sollte ein Arzt konsultiert werden.

 

 

Frage:

Ich habe von einer virtuellen Darmspiegelung gehört. Was ist das?

 

Antwort:

Mit sehr modernen Röntgengeräten kann man den Bauch schichtweise röntgen. Man kann sich den Darm dann wie bei einer Spiegelung anschauen. Patienten müssen jedoch auch auf diese Untersuchung vorbereitet werden. Ein Nachteil ist auch, dass weder Gewebe entnommen noch kleine Tumore abgetragen werden können. Momentan wird eine solche Untersuchung für die Krebsvorsorge nicht empfohlen und auch nicht von den Krankenkassen vergütet.