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Weltweite Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Malaria

01. April 2022
Die Malariaexperten während ihres Treffens in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Die Malariaexperten während ihres Treffens in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Internationale Experten für Tropenkrankheiten tauschen sich an der Unimedizin Rostock aus

Malaria ist weltweit eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten, die jedoch durch Vorbeugung und Behandlung eingedämmt werden kann. Dazu tauschten sich, unter Leitung von Dr. Camilla Rothe, Experten des ständigen Ausschusses Reisemedizin der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG) aus. Sie kamen auf Einladung der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten an die Unimedizin Rostock. Die Vertreter der DTG sind weltweit tätig und haben in Rostock darüber beraten, wie die Reiseempfehlungen zur Verhinderung von Malariaerkrankungen angepasst werden können. „Obwohl wegen Corona weniger Menschen verreist sind, erkrankten im vergangenen Jahr mehr als 300 Reisende an einer Malaria“, so Prof. Dr. Micha Löbermann, kommissarischer Leiter der Abteilung. Die internationalen Experten aus Deutschland, Chile, Argentinien und den Niederlanden erarbeiteten während ihres Workshops in Rostock aktuelle Empfehlungen zur Vorbeugung von Malaria auf Reisen. Dazu zählen je nach Risikogebiet der Schutz vor Mückenstichen, eine Notfallselbstbehandlung oder auch eine medikamentöse Prophylaxe während der Reise.

Prof. Dr. Emil Reisinger, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Unimedizin Rostock und selbst Tropenmediziner, ergänzt: „Malariaerkrankungen nehmen weltweit leider zu.“ Mehr als 240 Millionen Menschen haben sich im Jahr 2020 mit Malaria infiziert, 627.000 von ihnen sind an der von Parasiten ausgelösten tropisch-subtropischen Erkrankung verstorben. Dies bedeutet laut Weltgesundheitsorganisation WHO eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr, denn wegen der Covid-Pandemie wurden viele Präventionsprogramme gegen Malaria unterbrochen. „Zwei Drittel aller Malaria-Todesfälle betreffen kleine Kinder unter fünf Jahren“, so Reisinger.