Der Oktober steht weltweit im Zeichen des Schlaganfalls. Die Neurologen der Universitätsmedizin Rostock laden daher am 28. Oktober von 17 bis 18.30 Uhr zu einer Info-Veranstaltung über Ursachen, Symptome und moderne Behandlung der akuten Funktionsstörung des Gehirns ins Hotel Sportforum ein.
Knapp 800 Schlaganfall-Patienten erreichen jedes Jahr die Spezialstation in der Gehlsdorfer Klinik. „Der Schlaganfall ist nicht nur die dritthäufigste Todesursache in Deutschland“, sagt Oberarzt Dr. Matthias Wittstock. „Er gilt auch als die häufigste nicht-unfallbedingte Ursache für eine dauerhafte Behinderung.“ Eine gute Aufklärung über Alarmzeichen wie schiefes Lächeln oder Schwierigkeiten beim Sprechen sei elementar und könne den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Patienten, die Symptome eines Schlaganfalls beobachten, sollten nicht lange zögern, sondern direkt den Notarzt alarmieren. „Nicht umsonst sagen wir Mediziner gern ,Time is brain – Zeit ist Gehirn‘“, so Wittstock. „Je früher wir mit der Therapie beginnen können – idealerweise innerhalb der ersten viereinhalb Stunden – desto besser sind die Aussichten auf Erfolg.“ Behandelt wird etwa durch die Thrombolyse, bei der über die Vene ein Medikament gegen den Gefäßverschluss verabreicht wird, oder durch die Einführung eines Katheters, um ein Gefäß im Gehirn wieder zu öffnen. Mit jeder verstrichenen Minute ohne Behandlung nach der sogenannten „goldenen“ ersten Stunde steige die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient behindert bleibe.
„Klassische Risikofaktoren sind Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und Zigaretten“, umreißt Wittstock. Die beste Vorbeugung sei eine gesunde Lebensweise. „Jede halbe Stunde Bewegung senkt das Risiko, jeder Zentimeter Bauchumfang fördert es.“ Schlaganfall sei zudem nicht nur ein Problem älterer Menschen – 15 Prozent der Behandelten sind zwischen 18 und 45 Jahren alt.
Termin: Kostenlose Info-Veranstaltung zum Tag gegen den Schlaganfall: 28. Oktober, 17 bis 18.30 Uhr, Hotel Sportforum, Kopernikusstraße 17a, Rostock
Kontakt: Dr. Matthias Wittstock, Leiter der Intensivstation und Stroke Unit der Universitätsmedizin Rostock, Tel.: 0381/ 494 47 91
