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Zum zehnten Mal: Teddybärkrankenhaus eröffnet

04. May 2015

Der Schwerpunkt des spielerischen Angebots für Drei- bis Sechsjährige liegt in diesem Jahr auf Bewegung

Felicitas (5) aus der Kindertagesstätte Speelhus an de Rotbäk in Lambrechtshagen setzt die Schere an – und schon ist das Teddybärkrankenhaus der Universitätsmedizin zum zehnten Mal eröffnet. 1500 Besucher werden erwartet. Noch bis zum Sonnabend dieser Woche verarzten angehende Mediziner kranke Plüschkameraden. Und sie kümmern sich um das Wohlergehen ihrer Besitzer. „Adipositas und ihre Folgen, orthopädische Schäden und motorische Einbußen, sind auf dem Vormarsch“, erklärt Student Christoph Meyfarth vom Organisationsteam. „Immer mehr Kinder sitzen stundenlang vor Bildschirmen, statt im Freien zu toben und auf Bäume zu klettern. Da wollen wir ansetzen und auch die Eltern anregen.“

Unter der Woche werden Knirpse aus den Kindergärten der Region durch die Untersuchungsbereiche geführt. Die leidenden Schmusegefährten werden mit Stethoskop und Reflexhämmerchen untersucht, geröntgt, im OP wiederhergestellt, gewissenhaft verbunden und bekommen in der Apotheke süße Medizin. Während die Kinder im Wartezimmer Platz nehmen, verkürzen angehende Zahnmediziner ihnen die Zeit mit Übungen im Zähneputzen.

„Mit der Aktion möchten wir unseren Gästen zwischen drei und sechs Jahren die Angst vor Arzt und Krankenhaus nehmen“, sagt Juliane Müller-Godeffroy, Medizin-Studentin an der Unimedizin. „Ein Plus für uns: Indem wir die Kinder behutsam an Untersuchungsmethoden heranführen, üben wir selbst den Umgang mit kleinen Patienten.“

Zum Thema Bewegung hat das Team Tanzeinlagen und ein Theaterstück einstudiert. Zum großen Abschluss am Sonnabend gibt es Kinder-Zumba. Dann sind auch wieder alle interessierten Kinder mit ihren Eltern ohne Anmeldung willkommen. Die Unimedizin hat zu dem Tag lokale Sportvereine geladen, die sich vorstellen und für mehr körperliche Aktivität werben. Mit dabei sind immer auch der größte Organteddy der Welt sowie ein echter Rettungswagen zum Bestaunen.

Am Montag wurden schon eine Menge leidgeprüfte Tiere in den MRT aus Karton geschoben, von der OP-Ärztin zusammengenäht und mit Streicheleinheiten getröstet. Passend zum Thema hat der vierjährige Ollin seinen Bären „Mister Narkose“ genannt. Mitunter verlangen die Diagnosen dem OP-Team viel Fingerfertigkeit ab: „Im vergangenen Jahr hatte eine Mama dem Teddy ihres Kindes ein Spielzeug in den Bauch genäht, wir haben es professionell rausoperiert“, sagt Juliane Müller-Godeffroy.

Mit einem Spendenscheck überraschte KTC-Managerin Nila McCallum das Teddyklinik-Team. 850 Euro waren durch Spender zusammengekommen, die sich im Advent vergangenen Jahres im Center Geschenke einpacken lassen konnten. „Ein großartiges Projekt“, sagte McCallum über das Teddybärkrankenhaus. Sie hätte in ihrer Kindheit so ein spielerisches Angebot zu schätzen gewusst. Immer noch habe sie ein bisschen Angst vor Kliniken, sagte sie lächelnd.

Termin: Teddybärkrankenhaus Rostock: 4.-9. Mai (Kitagruppen), offen für alle Besucher am Sonnabend, 9. Mai, 9 bis 12 Uhr, Alte Chirurgie, Schillingallee 35

Kontakt: Dr. Gernot Rücker, Ärztliche Leitung Teddybärkrankenhaus, Tel.: 0381/ 494 6487