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Zurück ins Leben: Mathias Tietze erhält eine zweite Chance

14. April 2022
Mathias Tietze sitzt auf einer Bank

Mathias Tietze kämpft sich nach einem schweren Herzinfarkt zurück ins Leben.

Fachdisziplinen an der Unimedizin Rostock arbeiten Hand in Hand

Rostock – Dass Mathias Tietze heute noch lebt, kann er manchmal gar nicht glauben. Ein schwerer Herzinfarkt hat den 45-Jährigen vor drei Jahren beinahe aus dem Leben gerissen. Nur mit viel Glück und durch die exzellente medizinische und pflegerische Versorgung in der Universitätsmedizin Rostock hat er überlebt und kämpft sich seitdem zurück ins Leben. Auf viele Wochen im Krankenhaus, vier operative Eingriffe und Reha-Aufenthalte blickt er zurück. Ein implantierter Defibrillator hält ihn, der seitdem an einer ernsten Herzschwäche leidet, am Leben. Von der Ersthilfe, über die lebensrettenden Eingriffe bis hin zur Weiterbehandlung und Nachsorge haben die Ärzte verschiedener Fachabteilungen der Unimedizin den Familienvater begleitet und tun dies weiterhin. „Es war und ist großartig, wie sich die Ärzte und Pflegekräfte um mich gekümmert haben. Sie sind immer über meinen Zustand informiert und geben mir das Gefühl, dass ich an der Unimedizin sehr gut aufgehoben bin. Ich bin ihnen unendlich dankbar.“

Der Infarkt hat Mathias Tietze, seiner Frau und seiner 16-jährigen Tochter vieles abverlangt. Die Familie muss sich seitdem stark einschränken, denn Tietze kann aufgrund der schwachen Pumpleistung des Herzens keine körperlich anspruchsvollen Dinge mehr erledigen. Er ist daher auch in seiner Bewegung eingeschränkt und leidet an einer Konzentrationsschwäche. Rückblickend sagt er: „Ich bin froh, dass es zu Hause passiert ist. Meine Familie hat sofort reagiert. Notarzt Dr. Gernot Rücker hat mich reanimiert, ihm verdanke ich mein Leben.“ Zwei Wochen hat der damals 42-Jährige ohne Bewusstsein auf der Intensivstation verbracht. Sein Körper musste zwischenzeitlich auf 32 Grad heruntergekühlt werden, um die lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuhalten. „Es mag merkwürdig klingen, aber ich habe gespürt, wenn mich jemand berührt hat. Ich habe wahrgenommen, dass sich die Pflegekräfte und Ärzte um mich gekümmert haben“, erzählt er. Anschließend bekam Tietze im Herzkatheterlabor der Unimedizin mehrere Stents und einen Defibrillator eingesetzt. „Bei Patienten mit einer ausgeprägten Herzschwäche ist die Gefahr einer lebensbedrohlichen Rhythmusstörung deutlich erhöht. Im Ernstfall gibt der Defibrillator einen elektrischen Schock ab, der den normalen Herzrhythmus wiederherstellt“, erklärt Prof. Dr. Alper Öner, stellvertretender Leiter der Abteilung Kardiologie, der Mathias Tietze operiert hat.

Alle sechs Monate ist der 45-Jährige nun zur Kontrolle in der Kardiologie. Weiterbehandelt wird er seit Jahresbeginn im neu gegründeten Adipositaszentrum der Unimedizin. Dort will er das Gewicht verlieren, das er nach dem Herzinfarkt wegen mangelnder Bewegung und der Medikamenteneinnahme zugenommen hat. „Ich habe mir das Ziel gesetzt, das Gewicht ohne einen operativen Eingriff zu verlieren, dafür muss ich auch an meiner Ernährung etwas ändern“, ist dem Familienvater bewusst. Im Adipositaszentrum arbeiten Ärzte ver­schiedener Disziplinen, darunter Chirurgen, Endokrinologen, Gastroenterologen, Psychosomatiker, Ernährungsberater und Präventivmediziner Hand in Hand. „Wir betrachten unsere Patienten ganzheitlich, schauen uns die Hintergründe des Übergewichts an und suchen gemeinsam nach dem besten Therapieweg“, erklärt Dr. Mark Philipp, Leiter des Adipositaszentrums.

Mathias Tietze ist überaus glücklich, dass er heute wieder ein halbwegs normales Leben, wenn auch mit einigen Einschränkungen führen kann. Er ist froh an der Unimedizin Rostock behandelt worden zu sein. Alle Fachabteilungen sind dort gebündelt. „Was dort jeden Tag von den Pflegekräften und Ärzten geleistet wird, ist einfach unglaublich und auch menschlich war es ein toller Umgang“, ist ihm wichtig zu betonen.