Aktuelles

10 Jahre Proteom-Forschung in Rostock: Wege zur individualisierten Medizin / Medizinische Fakultät schließt Vertrag mit Shanghai

08. December 2009

Das Proteom-Zentrum Rostock feiert sein zehnjähriges Jubiläum vom 9. bis 11. Dezember 2009 mit dem „5. Rostocker Proteom-Forum“.

Die Gründung des ersten Proteom-Zentrums in Deutschland an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock war verbunden mit der ebenfalls bundesweit ersten Professur für Proteomforschung. Diese wird seither von Professor Dr. Michael O. Glocker bekleidet. Im Rahmen des 5. Rostocker Proteom-Forums werden Vertreter des Shanghai Center For Bioinformation Technology und der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. Gegenstand ist der Austausch von jungen Wissenschaftlern beider Länder. Die Proteomforschung soll künftig noch fester in die Ausbildung junger Wissenschaftler und Mediziner integriert werden. Dazu wird die Medizinische Fakultät ein „strukturiertes Promotionsstudium“ etablieren, das mit dem Titel „Dr. rer. hum.“ abgeschlossen werden kann.

 

Die Unterzeichung findet während einer öffentlichen akademischen Festveranstaltung am 10. Dezember 2009, ab 13.00 Uhr im Biomedizinischen Forschungszentrum statt. Zu dieser Veranstaltung überreichen Vertreter des Bildungsministeriums Mecklenburg-Vorpommern, der Universitätsleitung und der Leitung der Medizinischen Fakultät ihre Grußworte. Der feierlichen Unterzeichnung des Vertrages können auch Vertreter der Presse gerne beiwohnen. Anschließend werden geladene Fachvorträge zur Individualisierten Medizin und zur Proteomforschung von namhaften Experten mit internationaler Reputation gehalten.

 

„Die Suche nach der besseren, weil individualisierten, Diagnose von Krankheiten zieht sich als roter Faden durch unser Tagungsprogramm“, sagt Professor Glocker. Erörtert wird dabei zum Beispiel der Stand der Entwicklung von Impfstoffen gegen Krebs. Zentral ist die Frage nach der so genannten individualisierten Medizin: „Wie kann dem jeweiligen Patienten maßgeschneidert geholfen werden?“ formuliert Professor Glocker ein Grundproblem der medizinischen Behandlung: Die heute verfügbaren Therapien fußen auf durchschnittliche Wirkungen, die mittels statistischer Methoden erhoben wurden; tatsächliche Wirksamkeiten von Medikamenten oder gar Unverträglichkeiten des einzelnen Patienten werden noch viel zu wenig berücksichtigt.

 

Aus diesem Grunde arbeiten die Forscher des Proteom-Zentrums Rostock und des Instituts für Immunologie an Möglichkeiten der Erstellung eines „molekularen Fingerabdrucks“ des Menschen (Proteom = Gesamtheit aller Proteine/Eiweiße eines Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt). Dafür wird die Eiweißanalyse des einzelnen Patienten vorangetrieben, um Möglichkeiten der Erkennung von Krankheiten zu verbessern und Therapien ideal auf den einzelnen Betroffenen abzustimmen. Zum 5. Rostocker Proteom-Forum werden rund 50 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland erwartet.

 

9. bis 11. Dezember 2009, 5. Rostocker Proteom-Forum 2009 – „10 Jahre Proteom-Forschung in Rostock“

10. Dezember, 13.00 Uhr, Akademische Festveranstaltung und Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen dem Shanghai Center For Bioinformation Technology und der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock, Schillingallee 68, 18057 Rostock