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Augen schützen – Verletzungen durch Silvester-Knaller drohen

30. December 2015

Jedes Jahr zu Silvester sind Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu beklagen. Besonders Kinder sind gefährdet. Prof. Dr. Anselm Jünemann, Direktor der Augenklinik der Unimedizin Rostock, ruft daher zur Vorsicht auf. „Zu den häufigsten Augenverletzungen durch Feuerwerk zähen Verletzungen der Hornhaut, Blutungen oder Lidverbrennungen“, sagt der Mediziner. „Es kann außerdem passieren, dass Splitter ins Auge eindringen.“ Diese Verletzungen führten zwar nicht immer zum Erblinden. „Schäden im Auge müssen aber oft operiert werden“, so Jünemann. „Krankenhausaufenthalte und ein langwieriger Heilungsprozess sind keine Seltenheit.“

60 bis 70 Prozent der Patienten mit Feuerwerksverletzungen sind Kinder unter 14 Jahren, weiß der Arzt. „Sie haben genau die richtige Augenhöhe für Querschläger in Menschenmengen.“ Daher rät er allen Eltern: „Lassen Sie Ihre Kinder beim Feuerwerk zusehen – aber nicht selbst mit Böllern spielen.“

Außerdem empfiehlt er, Feuerwerkskörper kühl und trocken bis zur Feier zu lagern und dann aufmerksam die Gebrauchsanweisung zu befolgen - „am besten schon am Nachmittag bei kühlem Kopf lesen“, sagt er lächelnd. Von Eigenkreationen oder nicht zugelassenen Knallkörpern rät der Arzt generell ab. „Die Knaller sollten auch nicht zu nah am Körper, in der Hand oder in dichten Menschenmengen gezündet werden.“ 

Neben den Augen besteht beim Knallern auch für das gesamte Gesicht, Ohren, Haut und die Hände Gefahr. Wer sich trotz aller Vorsicht eine Verletzung zugeführt hat, sollte Ruhe bewahren und die betroffene Körperstelle nicht berühren. „In jedem Fall so schnell wie möglich den Notarzt aufsuchen“, so Jünemann. „Je eher die Verletzung behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf Heilung.“