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Augenarzt warnt: Zu Silvester drohen Verletzungen durch Knaller

29. December 2016

Besonders Kinder sind gefährdet

Verletzungen durch Feuerwerkskörper gibt es an jedem Jahresende zu beklagen. Besonders gefährdet: Kinder. Prof. Dr. Anselm Jünemann, Direktor der Augenklinik der Unimedizin Rostock, ruft zur Vorsicht auf. „Zu den häufigsten Augenverletzungen durch Feuerwerk zähen Verletzungen der Hornhaut, Blutungen oder Lidverbrennungen“, sagt der Mediziner. „Außerdem können Splitter ins Auge dringen.“ Diese Verletzungen führten zwar nicht immer zum Erblinden. „Schäden im Auge müssen aber oft operiert werden“, so Jünemann. „Krankenhausaufenthalte und ein langwieriger Heilungsprozess sind keine Seltenheit.“

60 bis 70 Prozent der Patienten mit Feuerwerksverletzungen sind Kinder unter 14 Jahren, weiß der Arzt. „Sie haben genau die richtige Augenhöhe für Querschläger in Menschenmengen.“ Daher rät er Eltern: „Lassen Sie Ihre Kinder beim Feuerwerk zusehen – aber nicht mit Böllern hantieren.“

Feuerwerkskörper sollten Jünemanns Empfehlung nach kühl und trocken bis zur Feier gelagert und dann die Gebrauchsanweisung aufmerksam befolgt werden. „Am besten, man liest sie schon am Nachmittag bei kühlem Kopf“, sagt der Klinikchef. Knaller sollten nicht zu nah am Körper, in der Hand oder in dichten Menschenmengen gezündet werden. Von Eigenkreationen oder nicht zugelassenen Knallkörpern rät er generell ab.

Neben den Augen besteht beim Knallern auch für das gesamte Gesicht, Ohren, Haut und die Hände Gefahr. Wer trotz aller Vorsicht eine Verletzung erlitten hat, sollte Ruhe bewahren und die betroffene Körperstelle nicht berühren. „In jedem Fall so schnell wie möglich den Notarzt aufsuchen“, so Jünemann. „Je eher die Verletzung behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf Heilung.“