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Dialyse-Patienten auf den Knochen gekommen

11. November 2019
Leseknochen

Physiotherapeutin Anke Lipke, Hauptmann Rainer Langen, Dialyse-Stationsleitung Heidrun Thämer und Gabriele Hardow-Medenwald vom Windspiel Cammin e.V. mit den farbenfrohen Leseknochen.

Kulturverein näht Lesekissen für Rostocker Unimedizin

Das Lieblingsbuch halten und mit derselben Hand auf die nächste Seite blättern, während sich der andere Arm nicht bewegen darf – Patienten, die an ein Dialysegerät angeschlossen sind, stehen häufig vor derartigen Problemen. An der Rostocker Unimedizin können sie jetzt den Schmöker auf farbenfrohen Leseknochen ablegen. Die Mitglieder des Kulturvereins Windspiel Cammin haben knapp 60 dieser Kissen genäht und an die Dialyse-Station gespendet. 

Unterstützung erhielt der Verein von der Bundeswehr: Das Qualitätssicherungssystem Eurofighter Laage hat bei Lizenzprüfungen Geld für wohltätige Zwecke gesammelt. „Es fallen immer wieder Aussagen, die wir nicht gern hören“, erklärt Hauptmann Rainer Langen. „Jedes Mal, wenn ein Prüfling „ich würde“ statt „ich mache“ gesagt hat, landete ein Euro im Spendentopf.“ Pro dreitägiger Prüfung kämen da schnell 15 bis 30 Euro zusammen, scherzt der Offizier. 

Die von dem gesammelten Geld gekauften Stoffe hat Gabriele Hardow-Medenwald vom Windspiel-Verein gemeinsam mit weiteren Mitgliedern zu den Leseknochen vernäht. „Alle Kissen sind waschbar und auf einer Seite mit kuschligem Frottee versehen“, sagt sie. 

Aktuell werden auf der Dialyse-Station der Rostocker Unimedizin 45 Menschen mit Nierenproblemen behandelt. Drei Mal pro Woche kommen sie für mehrere Stunden zur Blutwäsche in die Unimedizin. „Jeder Patient hat einen eigenen Schrank, in dem er Kopfhörer oder Bücher lagern kann“, sagt Stationsleitung Heidrun Thämer. „Schön, wenn jeder nun etwas ganz Persönliches dazulegen kann.“