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Exzellenzinitiative fördert Hautkrebsforschung

16. July 2018

Kaltes Plasma und kleine Moleküle lassen Tumorzellen absterben

Mit einer Förderung durch das zweite Exzellenzforschungsprogramm des Landes wird ein Konsortium unter Federführung der Hautklinik der Unimedizin Rostock bedacht. Durch das Programm unterstützt das Land die Spitzenforschung in der Region und den Nachwuchs. Die Förderung stammt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Das von Klinikdirektor Prof. Dr. Steffen Emmert koordinierte Projekt besteht darin, eine „Entwicklungsplattform für innovative onkologische Therapien am Beispiel des häufigsten menschlichen Krebses – Hautkrebs (ONKOTHER-H)“ zu erstellen. Dafür hat die Unimedizin Rostock weitere Projektpartner mit ins Boot geholt: die Unimedizin Greifswald, die Uni Rostock, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald und das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald. „Das Ziel besteht darin, eine interdisziplinäre Entwicklungsplattform für neue Krebstherapien einzurichten“, sagt Emmert. Hautkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebsart.

An dessen Beispiel erforscht der Verbund die Behandlung mit sogenannten kleinen Molekülen - neuartige Substanzen, die schon in der chinesischen Heilkunde zur Krebsbehandlung eingesetzt wurden - sowie mit kaltem Atmosphärendruckplasma. „Wir wissen heute, dass kaltes Plasma viele Komponenten beinhaltet, wie unter anderem geladene Teilchen und UV-Strahlung“, ergänzt der Dermatologe. Im Bereich der Dermatologie fördere kaltes Atmosphärendruckplasma vor allem die Wundheilung und beschleunigt regenerative Prozesse. Außerdem lindert es den Juckreiz, Schmerz und lässt Tumorzellen absterben. „Dabei wird das gesunde Gewebe weitgehend geschont.“ Mit dieser Behandlung bewegt sich der Forschungsverbund auf weltweit führendem Niveau. In Kombination mit einer bereits etablierten Immuntherapie macht die Rostocker Hautklinik somit einen Schritt weiter in Richtung erfolgreiche Krebstherapie.