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Forschung für das Implantat nach Maß: Rostocker Expertentreffen hat sich zum internationalen Branchentreff entwickelt

12. May 2009

Vom 13. bis zum 15. Mai findet in Rostock-Warnemünde zum dritten Mal die „Interface Biology of Implants IBI 2009“ statt.

Die Konferenz zur Biologie der Implantate hat sich als internationale Informations- und Diskussionsveranstaltung und als Branchentreff etabliert. So kommen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gäste und Referenten aus der ganzen Welt nach Rostock. Im Mittelpunkt stehen neueste Entwicklungen aus dem Bereich der Knochenregeneration und der Entwicklung so genannter bioaktiver Oberflächen. Diese bewirken, dass Implantate wie zum Beispiel künstliche Gelenke nicht nur fest einwachsen, sondern auch die Produktion von neuem Knochengewebe anregen. Fernziel ist das für den individuellen Patienten maßgeschneiderte Implantat.

 

Organisiert wird die Tagung durch Professor Dr. Joachim Rychly, Leiter des Zentrums für Medizinische Forschung an der Universität Rostock. Professor Rychly arbeitet vor allem auf dem Gebiet der Implantatforschung und bewegt sich damit in einem Bereich, der verschiedene Disziplinen vereint. Entsprechend trägt auch die Konferenz einen interdisziplinären Charakter. Eingeladen sind Experten aus Medizin, Material- und Ingenieurwissenschaft.

 

„Unsere zentrale Frage lautet: Wie muss ein Implantat beschaffen sein, dass es die Bildung von neuem Knochengewebe vorantreibt“, formuliert Professor Rychly eines der Kernprobleme. Eine wesentliche Rolle bei der Regeneration der Knochen und dem Wechselspiel von künstlicher Oberfläche und natürlichem Gewebe spielen Stammzellen, die fähig sind, sich in Knochenzellen umzuwandeln. „Wir entwickeln deshalb Oberflächenbeschichtungen, die gezielt die Bildung von Stammzellen und damit die Regeneration des Knochens anregen“, so Professor Rychly.

 

Hoch entwickelte Implantate können weitere Funktionen übernehmen. So werden derzeit Beschichtungen entwickelt, die Infektionen verhindern können. „Unser Ziel ist das maßgeschneiderte Implantat, das genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten zugeschnitten ist“, definiert Professor Rychly das ferne Ziel seiner Forschungsarbeiten. Je nach Patient würden dann durch Beschichtung und Beschaffenheit des Implantats perfekte medizinische Lösungen erreichbar sein – passgenau und haltbar.

 

Zu der Tagung werden rund 200 Teilnehmer aus der ganzen Welt, unter anderem auch aus den USA erwartet. Für die Vertreter der Branche ist das Rostocker Symposium ein wichtiger Treffpunkt zum Austausch von neuesten Forschungsergebnissen. Die Rostocker Wissenschaftler genießen einen guten Ruf: „International können wir mithalten“, so Professor Rychly.