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Gesund bis ins hohe Alter: Forscher debattieren auf Hauptstadtkongress

31. May 2016

Forscher der Universitätsmedizin Rostock beteiligen sich Anfang Juni am Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, dem bedeutendsten Branchentreffen in Deutschland. Bioinformatiker Prof. Dr. Georg Fuellen und Physiologe Prof. Dr. Rüdiger Köhling laden zur Fachdiskussion über gesundes Altern. Mit Prof. Dr. Josef Hecken vom Gemeinsamen Bundesausschuss und Dr. Edgar Franke, dem Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bundestag, konnten sie außerdem zwei hochkarätige Redner gewinnen.

„Seit einigen Jahren häufen sich für die biomedizinische Alternsforschung die Erfolgsmeldungen“, sagt Fuellen. „Es gibt eine Reihe vielversprechender Maßnahmen zur Verlangsamung des Alternsprozesses und zur Verlängerung der gesunden Lebensspanne.“ In näherer Zukunft könnte ein auf jeden zuschneidbares Baukastensystem von Maßnahmen zur Verfügung stehen. Beide Forscher sehen darin die Möglichkeit, eine Versorgungslücke zu schließen: „Noch gibt es keine Präventionsstrategie, die grundlegend auf die Gesundheitsspanne und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten abzielt und individualisiert werden kann“, so Fuellen.

Beim Hauptstadtkongress gehe es um Umsetzungsfragen: konsequente Forschung, Bewertung, Belastbarkeit, Übertragung auf die Praxis. Mit Partnern in Rostock und Halle planen die Rostocker Wissenschaftler an Fuellens Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung derzeit Pilotstudien. Getestet werden sollen Verbesserungen der Ernährung bei etwa 500 älteren Probanden. „Anhand von Biomarkern – Merkmalen, die Alternsprozesse anzeigen – wollen wir feststellen, wer auf welche Maßnahmen am besten anspricht.“ Das Thema gesundes Altern sei ein immer drängenderes, sagt Köhling: „Mit den älter werdenden Babyboomern wird die Anzahl von Menschen mit altersbedingten Erkrankungen spürbar steigen. Dem müssen wir entgegenwirken.“