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Herzchirurgen: Teamarbeit muss verstärkt werden/Experten diskutierten während „Baltic Summer Academy“ in Rostock

07. September 2010

Die Zusammenarbeit von Herzspezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen muss ausgebaut werden: Die Behandlungsmethoden werden immer komplexer und erfordern eine engere Abstimmung.

Interdisziplinäre Behandlungsteams sind die notwendige Folge. Diesen Schluss zogen Experten aus der ganzen Bundesrepublik, Europa, den USA und Afrika, die im Rahmen der diesjährigen „Baltic Summer Academy“ nach Heiligendamm gekommen waren.

 

„Zum Wohl des Patienten müssen Fachärzte ihr Wissen zusammenführen“, fordert Professor Dr. Gustav Steinhoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Rostock und gemeinsam mit dem Herzchirurgen Professor Dr. Andreas Liebold Organisator der Veranstaltung. Ziel sei, eine auf den individuellen Patienten optimal angepasste Therapie zusammenzustellen. So sollten etwa Kardiologen immer auch Herzchirurgen einbeziehen, wenn es um die Auswahl passender Behandlungsformen gehe.

 

„Die Bildung von Behandlungsteams ist noch nicht verbreitet genug“, so Professor Steinhoff weiter. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Bildung von Zentren. Im interdisziplinären Herzzentrum am Universitätsklinikum Rostock AöR habe man bereits gute Erfahrungen gemacht: Hier arbeiten Herzchirurgen, Kardiologen und Elektrophysiologen fächerübergreifend zusammen.

 

Eine weitere Forderung der „Baltic Summer Academy“: Die Wirksamkeit von Therapien müsste stärker kontrolliert werden. „Es gibt ständig neue und weiterentwickelte Behandlungsformen“, sagt Professor Steinhoff. Diese seien aber in regelmäßigen Abständen und unabhängig von der Pharmaindustrie zu testen. „Im Sinne unserer Patienten müssen wir sicherstellen, dass neue Verfahren sich auch langfristig bewähren.“ Derartige Studien werden allerdings zu selten durchgeführt, so der Mediziner.

 

Die „Baltic Summer Academy“ fand am 26. und 27. August 2010 in Heiligendamm statt. Der Titel „Integrative Techniques in Cardiac Surgery – Traditio et innovatio“ unterstrich die Bedeutung des interdisziplinären Ansatzes in der modernen Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen. Im Dialog zwischen interventioneller Kardiologie und Kardiochirurgie ging es um Richtungsentscheidungen und ein mögliches weiteres Zusammengehen beider Fachgebiete. 

 

Weitere Informationen: www.baltic-summeracademy.com