Aktuelles

Herzinsuffizienz: interdisziplinäres Versorgungsnetzwerk geplant

22. May 2024
Arzt mit Brille vor dem Haupteingang der Unimedizin, Kardiologe Rostock

Prof. Dr. Burkert Pieske ist Spezialist für Herzinsuffizienz in der Kardiologie der Unimedizin Rostock.

Kardiologie der Unimedizin Rostock setzt auf Kooperation und neuen Experten

Kurzatmigkeit, geschwollene Beine, Gewichtszunahme, Erschöpfung, Husten, vermehrter Harndrang bei Nacht – die Symptome einer Herzmuskelschwäche sind häufig unspezifisch und beginnen schleichend. Vielen Menschen ist deshalb gar nicht bewusst, dass sie unter Herzschwäche leiden. Die Folgen sind eine hohe Dunkelziffer in der Bevölkerung und späte Diagnosen, die lebensverkürzend sein können. Betroffen sind in Deutschland etwa drei Millionen Menschen mit deutlich steigender Tendenz. Allein an der Unimedizin Rostock werden jedes Jahr über 1000 Patienten wegen Herzschwäche behandelt. Die Kardiologie der Universitätsmedizin Rostock will deshalb gemeinsam mit niedergelassenen Kollegen, anderen Kliniken sowie weiteren Einrichtungen und Berufsgruppen wie auch Patientenvertretern ein gut abgestimmtes, interdisziplinäres Versorgungskonzept Herzinsuffizienz für den Großraum Rostock entwickeln und etablieren. Verantwortlich dafür wird Prof. Dr. Burkert Pieske sein, ein renommierter Spezialist, den das Team dafür nach Rostock geholt hat.

„Die auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten optimal zugeschnittene Behandlung der Herzinsuffizienz muss dringend verbessert werden“, so der Direktor der Kardiologie der Unimedizin Rostock, Prof. Dr. Hüseyin Ince. „Nur, wenn die Ursache geklärt ist, kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.“ Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat hierfür ein interdisziplinäres und berufsgruppenübergreifendes Netzwerkkonzept erarbeitet, mit dem eine deutliche Verbesserung in der Versorgung betroffener Menschen auch außerhalb von Metropolregionen erreicht werden kann.

Prof. Dr. Burkert Pieske wird den Bereich Herzinsuffizienz an der Unimedizin weiter ausbauen und mit seiner umfangreichen wissenschaftlichen Expertise bereichern. „Durch eine gute Therapie kann der Leidensdruck erheblich reduziert und das Überleben um Jahre verlängert werden“, so der Kardiologe. „Eine optimale Erkennung und Behandlung dieser chronischen Erkrankung verlangt ein sehr gut abgestimmtes Versorgungsnetzwerk von Hausärzten, Fachärzten und spezialisierten Kliniken. Das möchte ich gemeinsam mit den Kollegen in der Unimedizin und im Raum Rostock aufbauen.“

Da es unterschiedliche Formen von Herzschwäche gibt, können sich die Behandlungsmöglichkeiten von Patient zu Patient erheblich unterscheiden. Neben einer Schwächung des Herzmuskels sind häufig auch Herzklappen, Herzrhythmus und Durchblutung erheblich verändert sowie weitere Organe geschädigt. „Eine gute Behandlung muss daher moderne Therapiemethoden berücksichtigen, individualisiert und interdisziplinär sowie in der Breite umsetzbar sein“, so Pieske. „Dies kann durch ein integratives Netzwerkkonzept Herzinsuffizienz erreicht werden, welches sich an den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ausrichtet.“

Prof. Dr. Burkert Pieske zählt zu den renommiertesten Experten für Herzschwäche in Europa. Er freut sich, in der Kardiologie der Unimedizin mit Spezialisten auf dem Gebiet der minimal-invasiven Herzklappentherapie und der Rhythmologie zusammenzuarbeiten. Der Herzspezialist wechselt von der Berliner Charité, wo er die Kardiologie am Campus Virchow-Klinikum leitete, an die Unimedizin Rostock. Pieske hat zahlreiche Studien initiiert und geleitet und die Ergebnisse seiner Forschung flossen in die aktuellen Behandlungsleitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie ein.