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Hochmoderner Hirn-Scanner für die Demenzforschung nimmt in Rostock den Betrieb auf

26. January 2022
Personen stehen vor dem MRT

Oberärztin Dr. Annette Großmann (v.l.), Prof. Dr. Stefan Teipel, Prof. Dr. Marc-André Weber, Katharina Schlich, Siemens Healthineers, und Dr. Kerstin Wernecke, DZNE, sind begeistert von den neuen Möglichkeiten, die der Hirn-Scanner bietet. Fotoquelle: Siemens Healthineers

Universitätsmedizin Rostock und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen weihen neues Forschungs-MRT ein

Universitätsmedizin Rostock und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen weihen neues Forschungs-MRT ein

Rostock – Einen hochmodernen Magnetresonanztomografen (MRT) hat die Universitätsmedizin Rostock zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Dienst gestellt. Das neue Forschungs-MRT wird von beiden Einrichtungen gemeinsam genutzt, die seit vielen Jahren intensiv zusammenarbeiten. Das DZNE hatte für den Erwerb des Gerätes rund 1,4 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten. Der Hirn-Scanner ist insbesondere für die Erforschung der Frühdiagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen bestimmt.

Mit dem neuen 3-Tesla-System sollen unter anderem die Reinigungs- und Entsorgungssysteme des Gehirns untersucht werden. Diese Mechanismen – auch glymphatisches System genannt – sind bei neurodegenerativen Erkrankungen, wie der Alzheimer-Demenz, gestört. Der Scanner ermöglicht eine detailreiche Abbildung der Hirnanatomie und ist zur Optimierung der Bildqualität mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Das hochmoderne Gerät verfügt außerdem über sogenannte funktionelle Techniken zur Messung der Gewebedurchblutung, des Zellstoffwechsels sowie zur Darstellung von Gehirnbereichen, die bei bestimmten Bewegungen oder Sprachfunktionen besonders aktiviert werden.

„Um möglichst viele Personen in klinische Studien einschließen zu können, betreibt das DZNE ein bundesweites Forschungsnetzwerk. Rostock ist wichtiger Bestandteil dieses Verbunds. Mit diesem Hirn-Scanner verfügen wir über den neuesten Stand der Technik, gleichzeitig werden unsere Studienkapazitäten maßgeblich ausgebaut“, sagt Prof. Stefan Teipel, Leiter der Klinischen Forschung am DZNE-Standort Rostock/Greifswald und Leiter der Sektion Gerontopsychosomatik und demenzielle Erkrankungen der Universitätsmedizin Rostock. „Dieses Gerät bietet uns die Möglichkeit, Krankheitsmechanismen und auch die Wirksamkeit neuer Therapieansätze zu erforschen.“

Zusammenarbeit von DZNE und Universitätsmedizin Rostock

Der Hirn-Scanner wird im Zentrum für Nervenheilkunde in Rostock-Gehlsdorf betrieben. Grundlage dafür ist die seit Jahren bestehende Kooperation des DZNE mit der Universitätsmedizin Rostock.

„Mit dem neuen MRT werden wir über die nächsten Jahre Spitzenforschung zu Alzheimer und anderen Demenz-Erkrankungen erbringen können“, so Prof. Marc-André Weber, Direktor des den Hirn-Scanner radiologisch betreuenden Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie. „Gemeinsam mit dem DZNE wollen wir die Frühdiagnose verbessern und die Entwicklung neuer Therapien vorantreiben.“ Prof. Alexander Storch, Direktor der Klinik für Neurologie, freut sich außerdem über die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Forschung zum Wohle der Patienten am Zentrum für Nervenheilkunde.

„Das neue MRT-System wird dazu beitragen, die Demenzerkrankung noch früher zu erkennen und so erfolgreich gegensteuern zu können“, so Prof. Emil Reisinger, Dekan und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Rostock.

Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)

Das DZNE ist eine Forschungseinrichtung, die sich mit sämtlichen Aspekten neurodegenerativer Erkrankungen (wie beispielsweise Alzheimer, Parkinson und ALS) befasst, um neue Ansätze der Prävention, Therapie und Patientenversorgung zu entwickeln. Durch seine zehn Standorte bündelt es bundesweite Expertise innerhalb einer Forschungsorganisation. Das DZNE kooperiert eng mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Es wird öffentlich gefördert und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. Website: www.dzne.de