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Mit dem Immunsystem gegen den Krebs kämpfen: Tumorimmunologie soll sich an der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik Rostock etablieren

19. February 2007

Mit den Waffen des eigenen Körpers gegen Krebs ankämpfen: Diese Art der Behandlung heißt Tumorimmunologie, und sie ist längst keine Zukunftsmusik mehr. In einigen Bereichen ist sie heute schon fester Teil des Behandlungskonzepts.

Mit den Möglichkeiten dieser Art der Krebsbehandlung befasst sich das „Rostocker Symposion für Tumorimmunologie im Kindesalter“ am 23. und 24. Februar 2007. Organisator ist der Leiter der Kinderonkologie an der Universitäts-Kinder und Jugendklinik, PD Dr. Carl Friedrich Classen. Der Rostocker Mediziner erforscht seit mehreren Jahren Behandlungsmethoden, bei denen Krebserkrankungen durch das Immunsystem bekämpft werden. Sein Ziel ist es, entsprechende Forschung an der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik in Rostock zu etablieren. Zu dem Symposium kommen Referenten aus der Bundesrepublik, aus Holland und Polen. „Zwar können heute glücklicherweise durch Chemotherapie - zusammen mit Operationen und Bestrahlung - rund drei Viertel aller tumorkranken Kinder geheilt werden. In einigen Fällen stößt die Chemotherapie aber auch bei ihnen an ihre Grenzen“, sagt PD Dr. Carl Friedrich Classen, Leiter der Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie an der Rostocker Universitäts-Kinder- und Jugendklinik. Daher werden bei der Behandlung von jungen Krebspatienten immer häufiger immunologische Verfahren angewendet, so Dr. Classen weiter. Bei diesen Therapieformen geht es darum, Immunzellen oder Antikörper gegen die Krebserkrankung zu entwickeln, die dann als Impfstoff gegen die Krankheit verabreicht werden können. „Das funktioniert dann entweder wie eine aktive oder eine passive Impfung“, erklärt Dr. Classen. Eine andere Möglichkeit immunologischer Behandlung besteht darin, per Knochenmarkstransplantation gewissermaßen das Immunsystem von einem auf einen anderen Menschen zu übertragen. Diese Forschung geschieht in erster Linie im Sinne derjenigen Kinder, für die keine wirksame Chemotherapie zur Verfügung steht. „Diesen Kindern geben wir neue Möglichkeiten.“ Ein Symposion soll nun in Rostock Möglichkeiten und Grenzen der Tumorimmunologie aufzeigen. Dabei werde sowohl der Stand der Forschung reflektiert, als auch bereits praktizierte Verfahren erörtert, so Organisator Dr. Classen. Erfolgreich angewendet würden vergleichbare Verfahren bereits beim malignen Melanom, einer Form des Hautkrebses, und beim Nierenzellkarzinom. „Ziel ist es, langfristig tumorimmunologische Forschung an der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik Rostock aufzubauen“, sagt der Mediziner, der seit mehreren Jahren entsprechende Verfahren erforscht und der sein Hauptaugenmerk auf Hirntumore und Blutkrebs gelegt hat. Zum Rostocker Symposion kommen Referenten aus der ganzen Bundesrepublik, aus Holland und Polen. 23. und 24. Februar 2007 „Rostocker Symposion für Tumorimmunologie im Kindesalter“ Ort: Hörsaal und Spielsaal der Kinder- und Jugendklinik Rostock, Rembrandtstraße 16/17, 18057 Rostock Zeit: Beginn jeweils 9.00 Uhr Eröffnung am 23. Februar 2007, 9.00 Uhr durch Studiendekan Professor Dr. Schareck, Professor Dr. Benecke, Stellvertretender Ärztlicher Direktor, Fr. Prof. Wigger, Stellvertretende Leiterin der Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Nephrologie, Onkologie und Neonatologie