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Nachwuchswissenschaftlerin trifft Nobelpreisträger

26. April 2018

Dr. Anika Jonitz-Heincke möchte sich bei dem Treffen zur Licht- und Elektronen-Mikroskopie informieren.

Einmalige Gelegenheit für Rostocker Gewebeforscherin

 

Rostock – Dr. Anika Jonitz-Heincke (34) ist eine von weltweit 600 Nachwuchswissenschaftlern, die auf Vorschlag des Dekans Prof. Dr. Emil Reisinger zur Nobelpreisträgertagung in Lindau (Bodensee) eingeladen wurde. 43 Nobelpreisträger treffen sich vom 24. bis 29. Juni am Bodensee. Für die Rostocker Wissenschaftlerin ist das eine einmalige Gelegenheit: „Ich freue mich darauf, herausragende Wissenschaftler zu erleben und aus ihren Erfahrungen neue Erkenntnisse und Inspirationen für meine eigene Forschung zu gewinnen.“ Sie hofft, viele Gleichgesinnte zu treffen, mit denen sie sich vernetzen und über neue Ansätze austauschen kann.
Jonitz-Heincke ist stellvertretende Leiterin des Forschungslabors für Biomechanik und Implantattechnologie an der Orthopädischen Klinik der Unimedizin Rostock. In ihrer Arbeit widmet sie sich der Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Gewebe und Implantatsystemen. „Wir möchten die biologischen Vorgänge und Wechselwirkungen zwischen Gewebe und Implantat verstehen“, sagt die Wissenschaftlerin. Ein Ziel sei es beispielsweise, über elektrisch aktive Implantate die Regeneration von Knochen- und Knorpelgewebe anregen zu können. Die Implantat-basierte Versorgung von Patienten mit Verletzungen, Tumoren und degenerativen Veränderungen soll damit zukünftig verbessert werden.
Die Nobelpreisträgertagung ist in diesem Jahr der Physiologie und Medizin gewidmet. „Die Vertreter sind sehr grundlagenorientiert, für mich als anwendungsorientierte Wissenschaftlerin ist das sehr erfrischend“, so die 34-Jährige. Insbesondere möchte sie sich zu molekularbiologischen und immunologischen Themen austauschen und sich über neue Techniken und Möglichkeiten in der Licht- und Elektronen-Mikroskopie informieren. Prof. Reisinger schlägt für dieses Nobelpreisträgertreffen regelmäßig Studenten und junge Wissenschaftler vor. „Bei diesem Treffen werden die jungen Wissenschaftler motiviert, praxisverbundene Forschung zu betreiben und sie können internationale Kontakte knüpfen", so der Dekan der Medizinischen Fakultät.
Die Lindauer Nobelpreisträgertagung fördert seit ihrer Gründung 1951 den Austausch zwischen erfahrenen Wissenschaftlern und dem Nachwuchs verschiedenster Kulturen und Disziplinen. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen tauschen sie Wissen, Ideen und Erfahrungen aus.