Röntgenbilder anfertigen, Patienten auf eine Untersuchung im Computertomographen vorbereiten, Bildaufnahmen auf Qualität prüfen – genau das lernen die neuen Azubis, die Anfang September an der Unimedizin Rostock in ihre Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Radiologie (MTR) gestartet sind. Die Unimedizin bietet diese Ausbildung erstmals an und trägt damit einem neuen Reformgesetz Rechnung, das alle medizinisch-technischen Berufe attraktiver machen möchte. Pflegevorstand Annett Laban über die neue Ausbildung: „Bisher lag die Verantwortung für die Ausbildung bei der Berufsschule, nun sind wir der offizielle Ausbildungsbetrieb und übernehmen in vollem Umfang die Praxisanleitung und die Prüfungsvorbereitung in den drei Abteilungen Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin.“ Sie freut sich, dass die Unimedizin mit neun Azubis in diesen neuen Ausbildungsberuf starten kann.
Zwei der neuen Azubis sind befreundet und kennen sich schon aus dem Kindergarten in Laage: Josephine und Amy, beide 17, sind für die Ausbildung gemeinsam nach Rostock gezogen. Josephine erfüllt sich mit der Ausbildung zur MTR einen langgehegten Berufswunsch: „Ich wollte schon immer im Krankenhaus arbeiten und besonders interessiert mich die Arbeit mit Krebspatienten in der Strahlentherapie.“ Ihre Freundin Amy hat eine ähnliche Motivation: „Mir ist es wichtig, Menschen zu helfen und ich finde es sehr spannend, Einblicke in das Innere des Menschen zu bekommen und dort Krankheiten aufzuspüren.“ Erst einmal erlernen die angehenden MTR das Röntgen, im zweiten Lehrjahr dann den Umgang mit einem Computertomographen. Dass es in der Berufsschule anspruchsvoll wird, ist den beiden bewusst, denn Anatomie, Physik und Gerätekunde stehen auf dem Stundenplan. Trotz der technischen Orientierung ist nur ein junger Mann im ersten Ausbildungsjahrgang.
In der beruflichen Praxis werden die angehenden Medizinischen Technologen für Radiologie von dem erfahrenen MTR Nico Kursawe angeleitet. Er wird ihnen in den Praxisphasen alles beibringen, was es über Gerätetechnik, Einstellungstechnik, Untersuchungsorganisation, Bildbearbeitung und Abrechnung zu wissen gibt und sie optimal auf die Prüfungen vorbereiten.
Nach der Ausbildung unterstützen MTR die Ärzte bei der Diagnose von Erkrankungen oder Verletzungen durch bildgebende Verfahren. Sie fertigen Röntgenbilder an und setzen CT, MRT, Ultraschall für die Erstellung von Bildern ein. Zudem führen sie Bestrahlungen in der Strahlentherapie durch und in der Nuklearmedizin Behandlungen mit radioaktiven Substanzen. Ihnen obliegen unter anderem die Vorbereitung der Anlagen mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen, die Aufklärung der Patienten, die richtige Lagerung und die Betreuung während der Untersuchung. Zusätzlich werden Messwerte erfasst und dokumentiert, Aufnahmen gespeichert und Wartungsintervalle der Geräte kontrolliert. Der abwechslungsreiche Beruf erfordert eine dreijährige Ausbildung. Das theoretische Wissen wird in der Beruflichen Schule „Alexander Schmorell“ vermittelt.