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Neurochirurgen der Unimedizin erforschen Schlaganfälle im Kleinhirn

11. March 2024
Porträtfoto von Dr. Florian Geßler

Neurochirurg Privatdozent Dr. Dr. Florian Geßler

Porträtfoto von Dr. Sea-Yon Won

Neurochirurg Privatdozent Dr. Sae-Yeon Won

Ergebnisse werden in renommiertem neurologischen US-Fachmagazin publiziert

Welche Behandlung ist bei einem diagnostizierten Schlaganfall im Kleinhirn besser? Sollte dieser lieber mit Medikamenten behandelt werden? Oder wird die Durchblutung der Gefäße durch einen operativen Eingriff besser wieder hergestellt? Die Neurochirurgen Privatdozent Dr. Sae-Yeon Won und Privatdozent Dr. Dr. Florian Geßler von der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universitätsmedizin Rostock haben sich mit Hilfe von mehr als 500 Patientendatensätzen genau diesen Fragegestellungen gewidmet. Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden kürzlich im renommierten neurologischen US-Fachmagazin JAMA publiziert, die zuvor ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen mussten, also von Fachexperten begutachtet wurden.

„Die Publikation des Artikels zeigt, welche Spitzenforschung zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten an der Universitätsmedizin Rostock betrieben wird. Im international renommierten Fachmagazin JAMA publizieren zu können, ist eine großartige Auszeichnung. Glückwunsch an die Kollegen“, sagt Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. 

"Bis zum Zeitpunkt der Forschung wurde die Indikation einer operativen Versorgung des Kleinhirninfarktes individuell und ohne einen klaren Richtwert gestellt. Durch die Studie konnten wir erstmals einen klaren Schwellenwert definieren, ab dem die Patienten klar von einer operativen Versorgung profitieren. Wir hoffen, dass dadurch die Indikationsstellung für die operative Versorgung standardisiert werden kann“, sagt Privatdozent Dr. Sae-Yeon Won.

„Die nun mögliche datenbasierte Entscheidung für eine medikamentöse oder eine chirurgische Therapie wird gerade für den Kleinhirninfarkt wegen der engen Platzverhältnisse im Schädel die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten dramatisch verbessern“, ist sich Prof. Dr. Alexander Storch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock, sicher.

An der Studie waren neben der Universitätsmedizin Rostock auch die neurologischen und neurochirurgischen Abteilungen der Universitätsmedizin Göttingen, der Harvard Medical School in Boston, des Universitätsklinikums Frankfurt und des Universitätsklinikums Jena beteiligt.