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Neurochirurgen vermindern Risiken: Hochmodernes Navigationsgerät für präzise Operationen

05. March 2009

Millimeterarbeit an Kopf und Wirbelsäule: Am Universitätsklinikum Rostock werden neurochirurgische Eingriffe jetzt mit Hilfe eines neuen, hochmodernen Navigationssystems durchgeführt.

„Eine Operationen an Kopf und Wirbelsäule ist immer Präzisionsarbeit“, sagt Professor Dr. Jürgen Piek, Leiter der Abteilung für Neurochirurgie. „Das neue Gerät eröffnet uns neue Möglichkeiten der Überwachung einer OP, die unsere Arbeit wesentlich erleichtern.“

 

 

Rund 600.000 Euro investierte das Klinikum in das Neuronavigationssystem, das interdisziplinär auch von anderen Abteilungen genutzt werden kann. Die „Navi“ unterstützt Operationen, indem sie die Position der OP-Instrumente und des Operationsmikroskops während des Eingriffs mit einer Genauigkeit im Millimeterbereich zuverlässig anzeigt. Der Operateur nutzt die Navigation, um komplexe Gehirn- und Wirbelsäulenoperationen zu planen und um sich während der Operation im Inneren des Schädels und an der Wirbelsäule besser orientieren zu können. „Auf diese Weise können wichtige Areale des Gehirns geschont und Verletzungen von Blutgefäßen vermieden werden“, so Professor Piek.

 

 

Mit dem neuen System wurden bereits mehrere Patienten erfolgreich operiert. „Damit verfügen wir über die modernste Ausstattung in unserem Bundesland und können uns auch international messen“, so Professor Piek. Die Abteilung für Neurochirurgie am Uniklinikum Rostock hat sich auf die Behandlung von Hirntumoren spezialisiert und gemeinsam mit anderen Fachbereichen innovative Möglichkeiten von Therapien entwickelt. Jährlich werden in der Abteilung für Neurochirurgie 120 bis 150 Patienten mit Hirntumoren operiert. „Solche schwierigen Operationen werden dank des neuen Systems noch risikoärmer“, betont Professor Piek.

 

 

FOTO: Professor Piek (2.v.r.) erklärt Studenten die Funktion der Neuronavigation. Der Monitor dient dem Operateur als Kontrolle während der navigierten OP und zeigt „online“ die augenblickliche Position des navigierten OP-Instruments am Kopf des Patienten. Die Rohdaten für die OP liegen in digitaler Form vor und werden über das klinikeigene Netz von der Röntgenabteilung bzw. der Abteilung für Neurochirurgie zum OP übertragen.