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Projekt zur verbesserten Wurzelkanalbehandlung gestartet

25. April 2019

An einem praktischen Beispiel wird den Projektpartnern die Problemstellung der Wurzelkanalbehandlung nähergebracht. Die Handhabung der Instrumente wird dabei an einem Kunstzahnmodell geübt.

Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Verbundvorhaben

Rostock/Hansaviertel – In Deutschland werden jährlich etwa 7,5 Millionen Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt. Für Patienten ist das eine sehr aufwendige zahnärztliche Behandlung. Dabei wird zunächst der Zahnnerv entfernt. Dann werden die Wurzelkanäle mit rotierenden Instrumenten erweitert. Durch wiederholtes Spülen wird das abgetragene und bakteriell belastete Zahnmaterial aus dem Wurzelkanalentfernt. Mit Hilfe eines neuartigen Systems kann nun während der Behandlung die ultraschallgestützte Aufbereitung des Wurzelkanals realisiert und der Reinigungszustand der Wurzelkanalfeile überwacht werden. Außerdem wird verhindert, dass die Instrumente durch eine thermo-mechanische Überbeanspruchung brechen.

Hierbei setzt ein aktuell gestartetes Vorhaben von Forscherteams aus Rostock, Dresden, Leipzig und Lemgo an. Zusammen mit dem BMBF-Förderprogramm „‘zwanzig20-Partnerschaft durch Innovation‘-Smart3-Konsortium“ arbeiten Vertreter der Universitätsmedizin Rostock und dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS zusammen. „Wir freuen uns, bei diesem Projekt starke Partner an der Seite zu haben und arbeiten sehr eng und interdisziplinär mit ihnen zusammen. Dabei setzen wir auf eine gute Lösung für unsere Patienten“, betont Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. Unterstützung erhalten die Forscher außerdem von den Industriefirmen Komet Dental, Werner Industrielle Elektronik und der Zahntechnik Leipzig zusammen mit dem Verbundforschungsvorhaben IPUCLEAN. „Das Verbundvorhaben soll mittelfristig den Behandlungsablauf und die Patientensicherheit während der Wurzelkanalbehandlung verbessern – gleichzeitig die Qualität des erzielten Behandlungsergebnisses sicherstellen und erhöhen“, sagt Prof. Dr. Rainer Bader, Leiter des Forschungslabors FORBIOMIT an der Universitätsmedizin Rostock. Das Vorhaben wird mit über eine Million Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.