Die Kinderärzte des Uniklinikums Rostock sind an einem internationalen Netzwerk zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen eine besonders gefährliche Art von Hirntumoren beteiligt: des Glioblastoms.
Ziel ist es, einen Wirkstoff zu entwickeln, der das körpereigene Immunsystem aktiviert und es befähigt, den Hirntumor eigenständig zu bekämpfen. Am 27. und 28. März 2009 treffen sich Wissenschaftler aus ganz Deutschland auf dem 3. Rostocker Symposion für Tumorimmunologie im Kindesalter, um aktuelle Tendenzen und Methoden der Tumorimmunologie zu diskutieren. Zu den Themen gehört auch die Therapie des Glioblastoms.
Bislang ist das Glioblastom nur schwer behandelbar: Es bildet schon sehr früh feine Ausläufer im Gehirn aus, so dass sich diese Tumoren bei einer Operation oft nicht restlos entfernen lassen. Durch Bestrahlung und Chemotherapie lassen sie sich meist nur für eine begrenzte Zeit zurückdrängen. „Die Erkrankung tritt bei Kindern zwar selten auf, allerdings liegen die Heilungschancen nur bei etwa 15 Prozent“, sagt Privatdozent Dr. Carl Friedrich Classen, Oberarzt der Kinderonkologie am Uniklinikum Rostock.
Zwar gebe es bereits Möglichkeiten der Impfung gegen den gefährlichen Hirntumor, doch seien die Erfolge noch lange nicht befriedigend, so PD Dr. Classen weiter. Aus diesem Grunde werde in einem internationalen Verbund weiter geforscht. Dafür werden in einem aufwendigen Verfahren Tumorzellen von den Betroffenen zunächst eingefroren, um dann zusammen mit Immunzellen aus dem Blut der Patienten gezielt gegen verbliebene Tumorzellen aktiv zu werden. Die Forschungsarbeit zielt auf die Einführung dieses Verfahrens zur Behandlung des Tumors ab.
Zum 3. Rostocker Symposium Tumorimmunologie im Kindesalter kommen am 27. und 28. März 2009 Wissenschaftler aus ganz Deutschland in die Hansestadt, um aktuelle Trends und Tendenzen bei der Entwicklung von immunologischen Behandlungen bzw. der Entwicklung von Impfstoffen gegen Krebs zu diskutieren. „Die Tumorimmunologie entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit“, so PD Dr. Classen. Nirgends sei die Interaktion von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung so eng wie auf diesem Gebiet.