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Rote Schleifen vor der Unimedizin Rostock

24. November 2022
Menschen an Fahnenmasten

Infektionsmediziner Dr. Carlos Fritzsche (v.l.), Robert Holz vom Centrum für sexuelle Gesundheit, Pflegevorstand Annett Laban und Empfangs- und Pfortenmitarbeiter Martin Ritter hissten heute die Solidaritätsfahnen.

Solidarität zum Welt-Aids-Tag/Teil der Rostocker Aktionstage

Vor dem Universitären Notfallzentrum der Unimedizin Rostock wehen seit heute für eine Woche Fahnen mit der roten Schleife, dem weltweiten Symbol für Solidarität mit HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen. In Zusammenarbeit mit der Rostocker Aidshilfe (Centrum für sexuelle Gesundheit CSG) macht die Unimedizin so auf den Welt-Aids-Tag aufmerksam, der seit mehr als 30 Jahren jedes Jahr am 1. Dezember stattfindet.

„HIV ist trotz verbesserter Therapien und Prognosen eine chronische Erkrankung und wir sehen als größtes von drei Behandlungszentren in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr neuinfizierte Betroffene“, sagt Dr. Carlos Fritzsche von der Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin. Neben der Behandlung von HIV-Patienten betreuen die Experten der Unimedizin auch die sogenannte PrEP-Gabe (Präexpositionsprophylaxe), mit der sich HIV-negative Menschen mit einem besonders hohen Ansteckungsrisiko vorsorglich durch Medikamenteneinnahme vor einer Infektion schützen können.

Information und Aufklärung stehen im Fokus der Rostocker Aidshilfe. „Wir möchten mit den Fahnen vor der Unimedizin und weiteren Aktionen im Rostocker Stadtgebiet an die Rechte HIV-positiver Menschen erinnern und zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung aufrufen“, sagt Robert Holz, Projektkoordinator im CSG. Die noch bis zum 1. Dezember laufenden Aktionstage des Centrums für sexuelle Gesundheit stehen unter dem Solidaritäts-Motto „Rostock zeigt Schleife“.

Infektionsmediziner Fritzsche empfiehlt, sich unbedingt vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus zu schützen. Ein Kondom kann dabei auch die Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen verhindern. Besteht dennoch der Verdacht auf eine mögliche Ansteckung mit HIV, so sollte umgehend ein Test gemacht werden. Diese werden von den Gesundheitsämtern oder den HIV- Beratungsstellen und auch der Unimedizin angeboten. Eine früh erkannte Infektion ermöglicht eine rechtzeitige Therapie und damit den Erhalt der Lebensqualität. Zudem ist HIV unter funktionierender Therapie nicht mehr übertragbar.

Centrum für Sexuelle Gesundheit Rostock (CSG)
Das CSG ist die sexualpädagogische Beratungsstelle und Aidshilfe für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie die Landkreise Rostock und Mecklenburgische Seenplatte. Das öffentliche und gemeinnützige Beratungsangebot zur Gesundheitsförderung befindet sich in Rostock und ist zweimal im Monat zusätzlich in einer Außenstelle in Neubrandenburg anzutreffen.

In Deutschland sind ungefähr 90.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert, in Mecklenburg-Vorpommern leben rund 1.000 Menschen mit der Immunschwächekrankheit (RKI, Stand Ende 2020).