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Schwerpunkt Lebertumore: 75 Chirurgen aus ganz Deutschland treffen sich

03. March 2015

Prof. Dr. Ernst Klar diskutiert mit seinen Kollegen auch die umstrittene Mindestmengenregelung.

Thema der Spezialisten ist auch die umstrittene Mindestmengenregelung

Medizinische Kompetenz konzentriert sich am 6. und 7. März im Rostocker Hotel Radisson. Dann lädt Prof. Dr. Ernst Klar, Leiter der Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Rostock, als Vorsitzender seine Kollegen zur 33. Norddeutschen Chirurgenkonferenz. 75 Teilnehmer aus ganz Deutschland werden erwartet.

Wenige Themen wird es geben – die dafür umso tiefgründiger behandelt werden. An der Unimedizin Rostock wird gerade die spezielle Leberchirurgie als ein Schwerpunkt etabliert. Anlass für Prof. Klar, die interdisziplinäre Therapie von Lebertumoren in den Mittelpunkt zu stellen. „Die Chirurgie hat von der Ausdehnung und Technik der Tumorentfernung her weitere Fortschritte gemacht“, sagt der Vorsitzende. Prof. Dr. Tung Yu Tsui verstärkt seit vergangenem Jahr das Chirurgie-Team in Rostock und hat schon mit mehreren aufsehenerregenden Eingriffen Patienten das Leben gerettet.

Auch um die lokale Zerstörung von Tumorgewebe soll es bei der Konferenz gehen. „Und wir werden klären, was in der Metastasenchirurgie der Leber heute machbar und vor allem sinnvoll ist“, kündigt Prof. Klar an. Zudem werden die Mediziner sich zu neuen Blutgerinnungshemmern in Tablettenform austauschen, die „für uns Chirurgen gewöhnungsbedürftig sind“, wie Prof. Klar sagt.

Ein übergeordnetes Thema der Konferenz wirkt tief in die Arbeit der Mediziner hinein und bietet dauerhaft Zündstoff: die Mindestmengenregelung. Deutsche Krankenhäuser unterliegen seit dem Jahr 2004 Mindestmengenvorgaben für einige operative Eingriffe wie die Entfernung von Bauchspeicheldrüse oder Speiseröhre sowie einige Organtransplantationen. Patienten sollen nur noch in Häusern mit einer gewissen Mindestfallzahl behandelt und dadurch besser versorgt werden. „Die Maßnahme war primär auf Qualitätssicherung ausgelegt, wurde aber nur unzureichend umgesetzt“, meint Chirurg Prof. Klar. Aus Sicht der Krankenkassen wird dazu Dr. Wulf-Dietrich Leber als Vertreter des GKV-Spitzenverbands referieren.

 

Ansprechpartner: Prof. Dr. Ernst Klar, Leiter der Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin Rostock, Tel.: 0381/ 494 6001

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