Aktuelles

Studierende entwerfen Logo für Palliativstation: Einrichtung am Uniklinikum Rostock soll im August Arbeit aufnehmen

24. July 2009

Studenten der Hochschule Wismar haben das Logo für den neuen Interdisziplinären Bereich für Palliativmedizin an der Universitätsklinik Rostock kreiert.

Unter Leitung ihrer Professorin Hanka Polkehn entwarfen die angehenden Kommunikationsdesigner des Fachbereichs Gestaltung während des Sommersemesters 2009 in Gruppenarbeit insgesamt sechs Entwürfe, die nun zur Auswahl stehen. Das Logo soll als Erkennungszeichen für eine neue Station dienen, die derzeit am Uniklinikum Rostock eingerichtet wird.

 

„Die Entscheidung ist nicht leicht, da alle Arbeiten sehr gut sind“, sagt Professor Dr. med. Christian Junghanß vom Leitungsteam des Interdisziplinären Bereichs für Palliativmedizin. Das Team aus des Ärzten Dr. Ronald Siems und Dr. Malte Leithäuser sowie der Leiterin Pflege, Claudia Leithäuser, wird im Laufe der nächsten Tage einen der Entwürfe auswählen. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar sei unkompliziert und reibungslos verlaufen, so Professor Junghanß. „Wir sind beeindruckt, wie intensiv sich die Studierenden mit so schwierigen Themen wie unheilbare Erkrankungen und Sterben auseinandersetzten“, sagt der Mediziner.

 

Der neue palliativmedizinische Bereich gehört zum Zentrum Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und befindet sich im zweiten Stock der Kinderklinik an der Ernst-Heydemannstraße. Dort wird derzeit ein Gebäudetrakt komplett saniert, neu möbliert und so gestaltet, dass statt typischer Klinikatmosphäre ein wohnliches Ambiente entsteht. Ein Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen sowie Seelsorger, Physio- und Psychotherapeuten wird dort Menschen mit schweren, unheilbaren Krankheiten betreuen. „Dabei können wir hier am Universitätsklinikum schnell und unkompliziert auf ein breit gefächertes Spektrum an medizinischer Kompetenz und Erfahrung zurückgreifen“, hebt Professor Junghanß einen großen Vorteil hervor.

 

Neben der umfassenden ganzheitlichen Behandlung von krankheitsbedingten Beschwerden, soll der Patient im gleichen Maße eine seelische und soziale Fürsorge erfahren. „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern dem Tag mehr Leben“, das Motto der Begründerin der modernen Palliativmedizin, Cicely Saunders, soll auch in der Rostocker Einrichtung gelten. „Wir möchten unseren Patienten bis zuletzt die bestmögliche Lebensqualität erhalten“, betont Professor Junghanß.

 

Um dies zu erreichen, werden auf Wunsch des Patienten auch Angehörige oder andere nahestehende Personen - mehr als im normalen Klinikbetrieb üblich - einbezogen. Damit die Betreuung nicht mit der Entlassung aus der Klinik endet, wird auch ein ambulantes Versorgungskonzept etabliert. Zudem wird ein Notdienst eingerichtet, der rund um die Uhr erreichbar ist.

 

Mit der Eröffnung des neuen Bereichs wird ein weiterer Schritt getan, um die palliativmedizinische Lehre in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern. Die Weiterbildung von Studenten und Ärzten auf diesem Gebiet ist wichtig und im Bereich der studentischen Ausbildung erst in Ansätzen vorhanden. An vielen Universitäten wird sie noch als Stiefkind behandelt. In Rostock gab es in den vergangenen Semestern bereits Kurse und Seminare zu diesem Thema. Mit dem Aufbau einer universitären Palliativstation werden Lehre und Forschung eine noch größere Bedeutung gewinnen.

 

Der neue palliativmedizinische Bereich soll voraussichtlich im August die Arbeit aufnehmen. Zur Eröffnung werden auch alle Logo-Entwürfe der Studierenden ausgestellt.