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Transplantations-Experten diskutieren Behandlungstrends mit Kollegen

23. November 2015

Zwei aktive Gestal­ter der Transplantationsmedizin in Deutschland sind am 26. November zu Gast bei den Nieren-Spezialisten der Unimedizin Rostock. Zu einem „Update Nierentransplantation“ sprechen der Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) Prof. Dr. Björn Nashan aus Hamburg und der bisherige Vorsitzende der DTG-Kommis­sion Niere, Prof. Dr. Ulrich Kunzendorf aus Kiel, mit ihren Kollegen über aktuelle Entwicklungen und Therapietrends. Teilnehmer aus ganz MV werden zu dem Austausch erwartet. 
„Die Transplantationsmedizin in Deutschland bewegt sich 2015 im Spannungsfeld zwischen Organmangel und den Nachwirkungen des Skandals um fragwürdig zugewiesene Organe einerseits und ermutigenden medizini­schen Fortschritten andererseits“, sagt Prof. Dr. Steffen Mitzner, leitender Nephrologe an der Unimedizin und neben Urologie-Chef Prof. Dr. Oliver Hakenberg einer der Rostocker Gastgeber. Der Mangel an Organen sei besorgniserregend. In ganz MV kamen 2014 ganze fünf Nieren von lebenden Spendern.
Die Spendenbereitschaft nehme seit Jahren ab, so Mitzner. 2012 hatte es noch 38 Transplantationen gegeben, 2013 mit 29 Eingriffen schon wesentlich weniger. Aktuell stehen im Bundesland 209 Menschen mit Niereninsuffizienz auf der Warteliste. Sie müssen oft viele Jahre ausharren. Besonders für Nieren-Patienten ist ein weiterer Rückgang an Spenden verhängnisvoll. „Wir leiden weiterhin an den Verfehlungen einzelner schwarzer Schafe“, so Mitzner. „Allerdings war gerade MV traditionell vorbildlich und deutschlandweit führend bei der Spende-Bereitschaft der Bevölkerung. An diese guten Zahlen wollen wir anknüpfen und im Sinne unserer Patienten mehr lebensrettende Transplantationen vornehmen.“ Eine gute Aufklärungsarbeit sei ein wichtiger Schritt: „Dazu soll das geplante Treffen beitragen.“