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Uniklinikum Rostock eröffnete erste interdisziplinäre psychosomatische Station für Kinder und Jugendliche in der Kinderklinik

03. December 2008

Das Universitätsklinikum Rostock eröffnete gestern die erste universitäre interdisziplinäre Station für Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen Erkrankungen in Deutschland.

Das vollstationäre und interdisziplinär ausgerichtete Behandlungskonzept soll nach Angaben des Rostocker Kinderpsychiaters Professor Dr. Frank Häßler Warte- und Liegezeiten verkürzen. Dies geschehe durch die enge Zusammenarbeit von Kinderärzten und Kinder- und Jugendpsychiatern, so Professor Dr. Dieter Haffner, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik. Gleichzeitig begingen die Rostocker Mediziner den 50. Jahrestag der Etablierung des Lehrstuhls für „Kinderneuropsychiatrie“ im Jahre 1958 mit einer Tagung.

 

Von diesem Lehrstuhl, der damals der zweite in ganz Deutschland war, sei eine erhebliche Signalwirkung ausgegangen, so Professor Häßler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie im Kinder- und Jugendalter am Universitätsklinikum Rostock. Mit der neuen Psychosomatischen Station wird die lange Tradition innovativer Behandlungskonzepte im Kindes- und Jugendalter in Rostock fortgesetzt.

 

Die interdisziplinäre Station richtet sich an Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen Krankheiten – das sind Erkrankungen, die durch psychische genauso wie körperliche Symptome gekennzeichnet sind. Die Kinder leiden beispielsweise unter Essstörungen, chronischen Schmerzen oder Störungen der Gefühle und des Befindens. Die Station verfügt in der Anfangsphase über fünf Betten, weitere fünf Betten werden hinzukommen. In Fachbeiträgen wurde dargelegt, dass zwischen fünf und zehn Prozent der Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen als psychosomatische Störungen interdisziplinär behandelt werden müssen. Dies wird nun in Rostock möglich sein.