Aktuelles

Universitätsmedizin Rostock ist neuer Gesellschafter der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation

04. August 2015

Die gemeinnützige Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) wächst weiter. Die Universitätsmedizin Rostock ist jetzt neben der Medizinischen Hochschule Hannover, den Universitätskliniken Leipzig und Carl Gustav Carus Dresden Gesellschafter und dadurch aktiv beteiligt am größten Netzwerk der Gewebemedizin in Deutschland.

„Es ist uns ein großes Anliegen, mit diesem Schritt die Gewebespende weiterzuentwickeln“, sagt Harald Jeguschke, Kaufmännischer Vorstand der Rostocker Unimedizin. Die DGFG koordiniere schon seit vielen Jahren erfolgreich die Gewebespende am Haus und in der gesamten Region Nordost. Umso mehr freue man sich, künftig den Ausbau der gemeinnützigen Gewebespende gemeinsam mit etablierten Partnern zu begleiten und Aktivitäten zu bündeln. „Als größte medizinische Einrichtung des Landes ist es unser Ziel, alle Patienten zeitnah mit einem Transplantat zu versorgen“, ergänzt Prof. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender.

Die Gewebemedizin hat in den vergangenen Jahrzehnten eine wachsende Bedeutung in der Behandlung von Patienten erhalten. Es werden deutlich mehr Gewebe als Organe transplantiert. Die Verpflanzung von Augenhornhäuten ist eine der häufigsten Gewebe-Transplantationen beim Menschen, mit etwa 6.000 Patienten pro Jahr allein in Deutschland (Angaben der DGFG). Der Bedarf liegt bei etwa 8.000 Transplantaten. Hunderte Patienten profitieren von der Transplantation einer Herzklappe oder eines Blutgefäßes.„Wir freuen uns, mit der Universitätsmedizin Rostock einen etablierten Partner in Mecklenburg-Vorpommern gefunden zu haben“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Das Bundesland im Norden gehöre schon heute zu den wichtigsten Spenderregionen. „Etwa jeder vierte Gewebespender im Netzwerk kommt gegenwärtig aus MV.“ Alle Transplantationsprogramme im Land könnten damit versorgt werden. Auch künftig seien neue Gesellschafter und Kooperationspartner im Sinne eines offenen Netzwerks erwünscht. 

Alle größeren Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten seit Jahren mit der DGFG zusammen. Mehr als 60 Krankenhäuser und Universitätsklinika in ganz Deutschland unterstützen die Arbeit der DGFG durch die Meldung potentieller Gewebespender. Augenhornhäute, Herzklappen und Blutgefäße werden im Gegensatz zu Organen nicht sofort transplantiert, sondern zuvor in Gewebebanken aufbereitet. 26 Koordinatoren betreuen die Gewebespende in den Kliniken vor Ort, führen Gespräche mit Angehörigen und organisieren die Entnahme und den Transport der Transplantate in die Gewebebank. Mehr als 1.800 Menschen haben im Jahr 2014 im Netzwerk der DGFG Gewebe gespendet. Das sind 70 Spender mehr als 2013.


Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland unterstützt. Die DGFG etablierte ein Netzwerk zahlreicher deutscher Kliniken, Gewebebanken und transplantierender Einrichtungen, die ausschließlich im Bereich der nicht-kommerziellen Gewebespende tätig sind. Es ist das größte deutsche Netzwerk seiner Art auf dem Gebiet der Gewebemedizin. Gesellschafter sind die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Leipzig, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und die Universitätsmedizin Rostock.