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Universitätsmedizin Rostock testet erstmals Drogen in einer Straßenbahn

03. June 2025
Es sind Laborgerätschaften und eine Hand mit einem medizinischen Handschuh zu sehen. Im Hintergrund wird deutlich, dass das Ganze in einer Straßenbahn aufgebaut ist.

Drug-Checking verbindet Drogenanalyse mit Beratung direkt am Doberaner Platz in Rostock

Die Universitätsmedizin Rostock hat am Hmmelfahrtstag gemeinsam mit dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) und dem Ministerium für Soziale, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern ein neuartiges Präventionsangebot umgesetzt. Erstmals wurde das sogenannte Drug-Checking in einer Straßenbahn durchgeführt.

Beim Drug-Checking werden mitgebrachte Substanzen mit moderner Labortechnik analysiert, um Konsumentinnen und Konsumenten über Inhaltsstoffe, Reinheit und Risiken aufzuklären. Die rechtlichen Grundlagen dafür wurden 2023 geschaffen. In Mecklenburg-Vorpommern übernimmt die Universitätsmedizin Rostock seit 2024 ausschließlich die Durchführung dieses Angebots, das immer mit einem persönlichen Beratungsangebot verbunden ist.

„Illegale Drogen sind deutlich weiter verbreitet als gemeinhin angenommen“, erklärt Dr. Gernot Rücker, ärztlicher Projektleiter. Aus der Untersuchung mehrerer hundert Proben ging hervor, dass häufig hochdosierte oder verunreinigte Pillen in Umlauf sind. Die Kombination aus Analyse und anschließender Beratung sei ein wirkungsvolles Mittel zur Risikominimierung und Verhaltensänderung.

Nach Einsätzen bei Festivals und in stationären Einrichtungen wurde das mobile Labor diesmal in eine historische Straßenbahn der RSAG verlegt. Viele Interessierte nutzten am Doberaner Platz die Gelegenheit, sich über die Technik und Abläufe des Verfahrens zu informieren.

Mit dem Projekt wird eine niedrigschwellige und sichtbare Möglichkeit geschaffen, Menschen direkt in ihrem Lebensumfeld zu erreichen und gesundheitliche Risiken frühzeitig zu thematisieren.