Aktuelles

Conventer Atrium: Wird zu viel operiert?

09. September 2015

Diskussion zu Wohl und Wehe des Fallpauschalen-Systems

Im Rahmen der Reihe zu Medizin und Ethik, der "Conventer Gespräche", lädt der Veranstalter Prof. Dr. Gustav Steinhoff verschiedene Experten zum Thema "Wird in Deutschland zu viel operiert? Wohl und Wehe des DRG-Systems" am 14. September um 19.30 Uhr ins Conventer Atrium in Börgerende-Rethwisch ein.

Falsche Anreize im Gesundheitssystem? Ist die Zweitmeinung die Lösung? Werden Patienten zu früh entlassen? Gibt es den ethischen Anspruch eines Patienten, dass alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden? Was ändert sich mit dem Versorgungsstärkungsgesetz und dem geplanten Krankenhaus-Strukturgesetz? Diese Fragen werden diskutiert. Moderatorin Renate Heusch-Lahl freut sich auf Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der Rostocker Orthopädie, Dr. Anke-Britt Moehr, AOK Nordost, Wiebke Cornelius, Unabhängige Patientenberatung und Wolfgang Gagzow, Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft MV.

"Viele Patienten sind sich nicht sicher, ob ihnen aus medizinischer oder eher aus wirtschaftlichen Interessen zu einer Operation geraten wird. Verständliche Patienteninformationen, eine zweite Meinung und ausreichend Bedenkzeit können Betroffenen Sicherheit geben", sagt Patientenberaterin Wiebke Cornelius. Dr. Anke-Britt Möhr von der AOK stellt fest: "In Deutschland gibt es zu viele Eingriffe, die dem Patienten nicht helfen, aber Risiken bergen. Ökonomische Gründe spielen dabei eine große Rolle, da sich Operationen mehr lohnen als konservative Therapien."

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier räumt ein, dass es falsche Anreize über einen hohen Privatisierungsgrad im Gesundheitssystem gebe. "Die Frage, ob zu viel operiert wird, lässt sich nur über die bislang ungeklärte Frage der ,Verbesserung' des objektiven und subjektiven Zustands der Patienten beantworten. Zweit-Meinung kann vorteilig sein für bestimmte Entscheidungen bezüglich Interventionen, wenn die Auswahl/Voraussetzungen der betroffenen Experten hinsichtlich Fachkompetenz und Unabhängigkeit gewährleistet ist", so der Orthopäde.

Die Gäste im Publikum sollen mitdiskutieren. Der Eintritt kostet 10 Euro. Vorverkauf: Pressezentrum Rostock und www.mvticket.de, Kartenreservierung: Tel. 038 203/229 24

Kontakt: Prof. Dr. Gustav Steinhoff, Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Universitätsmedizin Rostock, gustav.steinhoff@med.uni-rostock.deNetz: www.conventer-atrium.de