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Experten erforschen Wirkung von Lasern am Auge

12. September 2018

Dr. Karsten Sperlich (l.) und Prof. Dr. Oliver Stachs erforschen im Labor die Wechselwirkung von Lasern.

DFG-Förderung über 850.000 Euro für Rostocker und Hannoveraner Forschungsgruppe

Rostock/Hannover – In der Augenheilkunde kommen Laser häufig zum Einsatz. Mit Laserstrahlen können Grüner Star behandelt, Sehfehler korrigiert und lidchirurgische Eingriffe ausgeführt werden. Vor diesem Hintergrund erforschen Wissenschaftler der Universitätsmedizin Rostock und der Leibniz Universität Hannover die Wechselwirkungen zwischen Laser und Augengewebe. Sie entwickeln in standortübergreifenden Projekten neue Diagnostik- und Therapiekonzepte für Hornhauterkrankungen und Kurzsichtigkeit mit speziellen laseroptischen Methoden. Dieses Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 850.000 Euro gefördert. Der Betrag geht zu gleichen Teilen jeweils an die Rostocker und die Hannoveraner Forschungsgruppe.

Die Rostocker Wissenschaftler verfolgen den Ansatz, mit der Anwendung ultrakurzer Laserpulse beispielsweise die Behandlung eines Keratokonus zu verbessern. Bei dieser bisher nicht heilbaren Erkrankung verformt sich die Hornhaut durch erhöhten Augendruck. „Mit den ultrakurzen Laserpulsen können die Schmerzen künftig minimiert sowie Komplikationen und Nebenwirkungen vor und nach dem operativen Eingriff verringert werden“, erklärt Prof. Dr. Oliver Stachs, Wissenschaftler an der Augenklinik der Unimedizin Rostock.

Bisher kann die Erkrankung erst sehr spät erkannt werden, wenn sich die Hornhaut bereits verforme. Anhand von Techniken der Biophotonik (Erforschung der Wechselwirkung von Licht und Gewebe) ist es nun das Ziel, die Diagnostik zu verbessern und Zellen und Gewebe durch Laserstrahlen gezielt zu beeinflussen. „Über unsere speziellen Laser können wir berührungslos mitten innerhalb der Hornhaut arbeiten, ohne benachbarte Schichten wie das Epithel zu schädigen, die Therapie sollte dadurch sicherer und schmerzfreier ablaufen“, ergänzt Prof. Dr. Alexander Heisterkamp vom Institut für Quantenoptik und Leiter der Hannoveraner Forschungsgruppe. Die Techniken werden bereits bei den Exzellenzclustern „REBIRTH“ in der Herzforschung und „Hearing4all“ in der Hörforschung angewendet.

­­Die beiden Wissenschaftler arbeiten seit Jahren mit ihren Arbeitsgruppen in dem Forschungsbereich „Transregio 37: Mikro- und Nanosysteme in der Medizin – Rekonstruktion biologischer Funktionen“ zusammen. Zur Rostocker Arbeitsgruppe gehören Prof. Dr. Heinrich Stolz und Dr. Karsten Sperlich vom Institut für Physik der Universität Rostock und Prof. Dr. Rudolf F. Guthoff, ehemaliger Direktor der Rostocker Augenklinik. Für den Erfolg des Projektes trägt die Vernetzung der Gruppe innerhalb der Interdisziplinären Fakultät Leben, Licht & Materie der Universität Rostock bei.